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"Die Schule liegt am Meer"

  • Mia Heinemann, Klasse 4, , 8197;a &

  • Sa, 02. November 2013
    Zisch-Texte

     

ZISCH-INTERVIEW mit dem Freiburger Dirk Philippi, der in die Türkei zog, um dort zu unterrichten.

Zisch-Reporterin Mia besuchte ihren On...ringt dort seinen Auslandsschuldienst.  | Foto: privat
Zisch-Reporterin Mia besuchte ihren Onkel Dirk Philippi in der Türkei. Er verbringt dort seinen Auslandsschuldienst. Foto: privat

Mein Onkel Dirk Philippi ist stellvertretender Schulleiter an der Deutschen Schule in Izmir in der Türkei und unterrichtet dort seit September. Ich war vor vier Wochen dort und habe die Schule besucht. Natürlich habe ich die Chance genutzt und ein Interview mit ihm geführt.

Zisch: Warum gibt es deutsche Schulen in der Türkei?
Philippi: Die deutschen Schulen in der Türkei sind für alle Kinder, die Deutsch sprechen oder Deutsch lernen wollen. An unserer Schule sind es Kinder, die bereits die deutsche Sprache beherrschen und deren Eltern hier arbeiten. Zum Teil sind dies Kinder aus türkischen, zum Teil aus deutschen Familien.

Zisch: Was ist in der Deutschen Schule in Izmir anders als bei uns in Deutschland?
Philippi: Es gibt wirklich viele Unterschiede: Die Klassen sind viel kleiner, so hat unsere 8. Klasse zum Beispiel nur vier Schüler. Außerdem ist unsere Schule für Kinder in fast jedem Alter. Es beginnt mit der Vorschule, geht weiter mit der Grundschule und endet dann mit Klasse 10 oder 13. Bei uns sitzen Realschüler und Gymnasiasten auch im selben Unterricht. Insgesamt haben die Lehrer einen engeren Kontakt mit den Schülern, was wirklich toll ist. Ach ja, nicht zu vergessen: Die Schule liegt direkt am Meer - ein Traum!

Zisch: Machen die Lehrer anderen Unterricht als bei uns?
Philippi: Ja und nein. Die Lehrer unterrichten einerseits wie die Lehrer in Deutschland auch, aber zwei große Unterschiede gibt es: Durch die geringe Anzahl Schüler in einer Klasse kann man sich dem einzelnen Schüler viel intensiver widmen und muss das auch, weil ja manche Realschüler und manche Gymnasiasten sind.

Zisch: Geht ihr im Sportunterricht ans Meer?
Philippi: Man glaubt es kaum, aber bislang machen wir das noch nicht. Wir haben keine Sporthalle an der Schule und müssen jedes Mal 20 Minuten zum Sportunterricht fahren. Wir planen aber für nächstes Jahr Schwimmunterricht und Projekte am und im Meer.

Zisch: Im Sommer ist es bei euch sehr heiß. Gibt es dann auch einmal hitzefrei?
Philippi: Nein, da wirft man in den Klassenzimmern einfach die Klimaanlage an. Außerdem ist es gar nicht so unerträglich heiß, wie viele glauben, da die Hitze viel trockener ist. Das ist gut auszuhalten.

Zisch: Feiert ihr neben den deutschen Festen auch türkische Feste?
Philippi: Unsere Herbstferien liegen zum Beispiel im islamischen Opferfest. Die türkischen Kinder unserer Schule feiern das und die deutschen freuen sich über die freien Tage.

Zisch: Welche Fremdsprachen lernen eure Schüler?
Philippi: An der Deutschen Schule Izmir lernt man zuerst Englisch und dann Französisch. Außerdem gibt es auch Unterricht in Türkisch.

Zisch: Wie kamst du auf die Ideen, in die Türkei zu ziehen und dort zu unterrichten?
Philippi: Ich wollte noch etwas anderes sehen als deutsche Klassenzimmer und habe mich für den Auslandsschuldienst beworben. Als ich dann gehört habe, dass eine Stelle in Izmir frei wurde, an einer Schule im Olivengarten, direkt am Meer, habe ich nicht lange gefackelt und dort angerufen. Zum Glück hat es dann geklappt.

Zisch: Was ist für dich der größte Unterschied zu deinem vorherigen Leben?
Philippi: Das Meer. Morgens zur Schule zu radeln und dabei auf die Wellen und den Horizont zu schauen, das macht mich glücklich und zufrieden.

Ressort: Zisch-Texte

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Sa, 02. November 2013: PDF-Version herunterladen

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