Früher "lässig", nun "Bestie"

Diesen Jugend-Slang findet Autorin Ingrid Noll "strange"

Auch mit fast 90 ist die Autorin Ingrid Noll mit Jugendwörtern in Kontakt – und sie verwendet sie sogar in ihren Büchern. Dabei gab es schon in ihrer Jugend Anglizismen.  

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Als Beitrag zu feministischer Selbstermächtigung will die verwitwete Schriftstellerin ihre Bücher nicht verstanden wissen. Foto: Uwe Anspach/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Weinheim (dpa) - Die Krimi-Autorin Ingrid Noll (89, "Die Apothekerin") interessiert sich für die Sprache der Jugend – und vergleicht sie mit dem Jargon der Nachkriegszeit, in der sie aufwuchs. "Gerade habe ich von meiner Enkelin erfahren, dass der beste Freund der "Bestie" ist. Ich höre dann mit Interesse zu, finde es allerdings etwas "strange", wenn zum Beispiel gesagt wird: "Bin gleich ready"", sagte Noll der Deutschen Presse-Agentur. Die fast 90-Jährige fügte hinzu: "Es gab auch in meiner Jugend schon Anglizismen - so sagte man scherzend: "Das ist doch nicht die Possibility!""

Ganz früher fand man vieles "schrecklich gut"

Außerdem verwendete man damals etwa das Modewort "lässig", wenn man etwas toll fand. Ihre Mutter, Jahrgang 1901, habe dagegen zur Belustigung der Enkel alles "wahnsinnig schön", "schrecklich gut" und "furchtbar lieb" gefunden, sagte die Schriftstellerin. Auch in ihrem gerade erschienenen Roman "Nachteule" (Diogenes Verlag), der Ich-Erzählung eines Teenagers, hat sie viele aktuelle Vokabeln verwendet.

Einen Grund für die Beliebtheit von Jugend-Jargon erkennt die in Weinheim lebende Noll, die am Montag (29. September) mit Familie und Freunden ihren 90. Geburtstag feiert, ebenfalls: "Schon immer wollten sich junge Menschen sprachlich von der älteren Generation absetzen. Und heutige Teenager sehen angesagte Filme ja im Original, sind im Gegensatz zu ihren Vorfahren also recht firm in der englischen Sprache."

© dpa‍-infocom, dpa:250923‍-930‍-72249/1

Schlagworte: Ingrid Noll

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