Durchbeißen im Matsch

Die 18. Auflage des Ultra-Bike-Marathons wird eine Grenzerfahrung für Mensch und Material.  

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Ein Blick, der widerspiegelt, was den Kirchzartener Ultra-Bike-Marathon ausmacht: Leidenschaft, Härte und die Lust, sich schmutzig zu machen. Foto: Patrick Seeger
MOUNTAINBIKE. Üblicherweise mag er "Dreckwetter" und kann dabei seine besten Leistungen abrufen. Doch gestern funktionierte das nicht bei Matthias Bettinger, dem Vorjahreszweiten und Sieger von 2012 über die mit 117 Kilometern und 3150 Höhenmetern längste und härteste Strecke beim Kirchzartener Black Forest Ultra-Bike-Marathon. Der 32-jährige Breitnauer vom Lexware-Mountainbike-Team wurde zwischendurch sogar von Schüttelfrost geplagt. Dabei hatte er sich im ersten Drittel des Rennens bis Bärental "super" gefühlt. Doch in Menzenschwand musste er kämpfen, verlor den Anschluss an das Führungstrio und von Aftersteg an musste er "sehr kämpfen". Am Anstieg bei Hofsgrund kamen zwei Verfolger immer näher und auf einer Flachpassage vier, fünf Kilometer vor dem Ziel zogen sie an ihm vorbei. So blieb Bettinger nur Rang sechs und die Erkenntnis, "so hart war’s, glaub’ ich, noch nie".

Benedikt Doll war mit seinem Einstand als Wettkampf-Biker "zufrieden". Der Weltklasse-Biathlet von der SZ Breitnau hatte beim Start geschätzte 1500 bis 2000 Radkilometer in den Beinen. Im Regen fuhr er gestern zwischen Hinterwaldkopf und Hinterzarten und hinunter nach Menzenschwand, in den Abfahrten freute er sich auf den nächsten Berg, um wieder warm zu werden. Nach 5:28:19,0 Stunden rollte der 26-Jährige 1:09 Stunden hinter dem Sieger als 38. der 695 klassierten Männer ins Ziel. Wegen seines sportlichen Seitensprungs reist Benedikt Doll übrigens einen Tag später als seine Kollegen zum Trainingslehrgang der Biathleten ins Südtiroler Martelltal.

Doll war nicht der einzige Wintersportler, der gestern eine intensive Trainingseinheit im Wettkampfmodus absolvierte. Etliche alpine und nordische Nachwuchssportler mischten sich unter die Grobstollenpedaleure. Langlauftalent Karen Weiss (SV Kirchzarten/1:56:58,0) ist auf der ihr unbekannten Strecke "einfach gefahren", bergab einmal gestürzt und trotzdem mit einer guten Viertelstunde Rückstand auf die Siegerin Achte im Short-Track über 42,6 Kilometer geworden.

"Es rollte von Anfang an nicht", sagte der Langenordnacher Simon Stiebjahn über den sehr tiefen Untergrund. Das hielt den 26-Jährigen allerdings nicht davon ab, den Marathon über 76,5 Kilometer souverän vor dem Freiburger Florian Grafmüller zu gewinnen. Und das, obwohl Stiebjahn erst am Vortag mit seinem vierten Etappensieg das Four-Peaks-Etappenrennen in Österreich gewonnen hatte. Bei der Marathon-Weltmeisterschaft in Frankreich in einer Woche wäre ein Platz in den Top Ten "super" für den Hochschwarzwälder.

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