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Dutzende Bombendrohungen: Gericht sucht Motiv für Serie

Bombendrohungen gegen Schulen, Behörden und Unternehmen sorgten 2023 für Unruhe und Polizeieinsätze. Nun stehen zwei junge Männer vor Gericht.  

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Dutzende Bombendrohungen sollen nach &...Hintergrund gehabt haben. (Archivbild)  | Foto: Rene Priebe/dpa
Dutzende Bombendrohungen sollen nach Überzeugung der Generalstaatsanwaltschaft keinen terroristischen Hintergrund gehabt haben. (Archivbild) Foto: Rene Priebe/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Stuttgart (dpa/lsw) - Zwei junge Männer sollen wochenlang bundesweit mit Bombendrohungen gegen Schulen, Behörden und Universitäten Angst verbreitet haben. Was trieb sie an? Der Prozess vor dem Landgericht Stuttgart soll ab heute (9.00 Uhr) Licht auf das mutmaßliche Motiv werfen. Der angeklagte Mann aus dem Hohenlohekreis soll im Herbst 2023 insgesamt 51 Droh-Mails verfasst und verschickt haben. Sein mutmaßlicher Komplize soll ihn bestärkt haben.

Empfänger von Drohmails in acht Bundesländern betroffen

Die E-Mails gingen an Empfänger in Baden-Württemberg und sieben weiteren Bundesländern. Laut Generalstaatsanwaltschaft gaben die Täter vor, die Schreiben stammten von der Terrororganisation Hamas. Sie drohten mit schweren Sprengstoffanschlägen und kündigten an, Säuglinge, Kinder und Menschen mit Behinderung umbringen zu wollen. Bei der Anklageerhebung im vergangenen Februar waren die Männer 20 und 21 Jahre alt.

Das bei der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe eingerichtete Cybercrime-Zentrum Baden-Württemberg schließt einen terroristischen Hintergrund allerdings aus. Stattdessen lautet der Vorwurf: Störung des öffentlichen Friedens durch angedrohte Straftaten. 

Beide sollen laut Justizangaben zur Gruppierung "New World Order" gehören – eine als kriminelle Vereinigung eingestufte Online-Community, deren Kürzel für "Neue Weltordnung" oder auch „Nie wieder online“ steht. Die Gruppe existiert nur online. Ihren Mitgliedern wird systematisches Cybermobbing und Cyberstalking vorgeworfen.

Angeklagtem auch versuchte Anstiftung zum Mord vorgeworfen

Dem ein Jahr älteren Angeklagten aus Hamburg wird vor dem Stuttgarter Landgericht zudem versuchte Anstiftung zum Mord zur Last gelegt. Er soll im Juli vor zwei Jahren bei zwei anderen Personen einen Mord in Auftrag gegeben und dafür 3.000 Euro bezahlt haben. Der Auftrag, eine Person aus Offenbach zu töten, wurde jedoch nicht ausgeführt. Der Verdächtige sitzt seit seiner Festnahme in Untersuchungshaft.

Von den Bombendrohungen waren in Baden-Württemberg mehrere Schulen und die Universität Stuttgart, das KIT in Karlsruhe, die Polizei-Hochschule in Villingen-Schwenningen und die israelitische Gemeinschaft in Ulm betroffen. In Mannheim wurde zudem die Hochschule der Bundesagentur für Arbeit geräumt.

© dpa‍-infocom, dpa:250522‍-930‍-575277/1

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