"Ein Buch an einem Nachmittag durchgelesen"
Seit eineinhalb Jahren besucht Carina Fuchs als Lesepatin die Kinder der Talschule Wehr. Mit ihrer Deutschlehrerin Sylvia Meyer-Krafczyk fanden die Zisch-Reporter nun einiges über die Lesegewohnheiten ihrer Lesepatin heraus.
Gemeinschaftsartikel, Klasse 4a &
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BZ: Warum macht Ihnen das Lesen mit uns in der Schule Spaß?
Ich lese selber ganz viel und habe schon viele Bücher und Geschichten gelesen. Beruflich habe ich zwar viel mit Lesen zu tun, aber nicht mit Kindern. Weil ich es aber superwichtig finde, dass Kinder auch Spaß am Lesen haben, lesen lernen und eine Begeisterung dafür entwickeln, habe ich mir gedacht, ich könnte doch mit Kindern auch zusammenlesen. Und deswegen habe ich mich entschieden, das hier an der Talschule zu tun.
BZ: Wie sind Sie dazu gekommen, Lesepatin zu werden?
Die Mediathek in Wehr kennt ihr alle. Sie schreibt regelmäßig aus, dass sie Lesepaten sucht. Nachdem ich ein paar Jahre im Kindergarten vorgelesen hatte, bekam ich bei einem Lesepatentreffen mit, dass die Schulen in diesem Bereich auch gerne mehr Unterstützung hätten und dass das Thema Leseförderung immer wichtiger wird. Seitdem bin ich Lesepatin an der Talschule.
BZ: Haben Sie als Kind gern gelesen?
Ja, ich habe sehr viel gelesen und sehr gerne, auch ganz unterschiedliche Bücher. Immer wenn ich ein Buch hatte, das mir sehr gut gefiel, konnte ich meistens nicht aufhören und habe das Buch dann manchmal an einem Nachmittag ganz durchgelesen.
BZ: Welches Buch hat Ihnen früher am besten gefallen?
Am liebsten habe ich die Geschichten von Astrid Lindgren gelesen. Das ist eine bekannte Kinderbuchautorin, die ganz, ganz viele Bücher geschrieben hat. Zum Beispiel Michel aus Lönneberga oder Pippi Langstrumpf oder Die Kinder aus Bullerbü. Das habe ich ganz gerne gelesen und dann hatte ich noch ein Lieblingsbuch "Mog, der vergessliche Kater".
BZ: Was ist gerade Ihr Lieblingsbuch und warum?
Bei mir ist es ganz schwierig, ein Lieblingsbuch zu finden, weil ich so viel lese. Aber im Moment habe ich tatsächlich ein Sachbuch, das ich sehr gerne gelesen habe. Da geht es um Arbeit mit Kindern, also passt es eigentlich ganz gut zu dem, was ich mache. Es heißt "Alles ist schwer, bevor es leicht ist" von Caroline von St. Ange.
BZ: Gibt es ein Buch, das Sie schon ganz oft gelesen haben?
Ja, "Der Medicus", den habe ich ein paar Mal gelesen. Und "Der Schwarm".
BZ: Was lesen Sie am liebsten – spannende Geschichten, lustige Bücher oder etwas anderes?
Da ist es bei mir tatsächlich wie bei Filmen. Lustige Filme und Bücher mag ich gar nicht so. Ich weiß nicht so richtig warum. Ich lese lieber Bücher, die für mich authentisch sind, also wenn ich das Gefühl habe, das ist eine Geschichte, die könnte wirklich so passiert sein. Fantasy-Geschichten mag ich ebenso wenig wie übertrieben lustige. Echtes, wie zum Beispiel Biografien von Menschen, die ein spannendes Leben haben, das finde ich am besten.
BZ: Haben Sie viele Bücher zu Hause?
Ich habe sehr viele Bücher zu Hause. Wisst ihr, wie es in einer richtig großen Bibliothek aussieht? Die haben ganz hohe Regale und da sind Leitern dran, die man sogar an den Regalen verschieben kann, um an die Bücher oben dranzukommen. Und ich habe so ein Regal in Miniatur zu Hause, da ist auch eine Leiter, die ich verschieben und dran hochklettern kann. Das sieht sehr witzig aus und steht in meinem Büro. Und dann habe ich noch ganz viele Kinderbücher. Mein Mann sagt immer: "Leih’ mehr in der Mediathek aus, du musst nicht jedes Buch kaufen." Da hat er auch recht, aber ich kann da nicht anders. Ich möchte die Bücher als meinen Schatz behalten und sie nicht ausleihen und wieder zurückgeben.
BZ: Lesen Sie Ihren eigenen Kindern oft vor?
Ja, jeden Tag. Es gibt ja viele Eltern, die das ab einem gewissen Alter nicht mehr machen. Aber ich lese meinen Kindern einfach vor, solange sie es noch wollen und genauso lieben wie ich. Jeden Abend. Weil ich nicht nur das Lesen, sondern auch das Vorlesen richtig wichtig finde.
BZ: Müssen Sie in Ihrem Beruf jeden Tag schreiben oder lesen?
In meinem Beruf muss ich jeden Tag schreiben und weil ich jeden Tag schreiben muss, muss ich auch viel lesen, zum Beispiel über Themen, mit denen ich mich manchmal auch noch nicht gut auskenne. Und dann muss ich ganz viel dazu lesen, damit ich anderen dieses Thema erklären kann. Deswegen lese ich dann meistens zuerst ganz, ganz viele verschiedene Berichte. Und dann schreibe ich selbst einen.
BZ: Was ist das Schwierigste beim Schreiben von Texten für die Arbeit?
Tatsächlich ist für mich am Schwierigsten, mich kurzzufassen, weil ich immer gerne viel schreibe, deswegen arbeiten wir auch immer zu zweit. Eine Kollegin oder ein Kollege liest meine Texte nochmal und gibt mir Feedback. So wie "kürzer schreiben", "das ist ein bisschen zu langweilig" oder "den Satz kann man nicht so gut verstehen". Das hilft dann sehr.
BZ: Haben Sie schon mal selbst eine Geschichte geschrieben?
Ich habe sogar vor, ein Buch zu schreiben, und ganz viele Ideen dazu im Kopf, aber mir fehlt noch ein bisschen die Zeit dafür. Bis dahin schreibe ich weiter Texte. Aber als ich angefangen habe, schreiben zu lernen, schrieb ich als Kind eine Geschichte, eine richtige Bildergeschichte. Die hieß "Der Zahn" und meine Mama hat sie aufbewahrt. Als ich dann 30 Jahre alt wurde, hat meine Familie sie drucken lassen, nur für mich. Die Geschichte habe ich jetzt als Buch bei mir im Bücherregal stehen, also meine eigene Geschichte, die kann man nirgends kaufen.
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