Zisch-Interview

"Ein General führt größere Truppenteile des Militärs"

Der pensionierte Brigadegeneral Eckart Klink war bis 2017 Kommandeur des Landeskommandos Hessen. Was er von der Wehrpflicht hält, berichtet er im Interview.  

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Zisch-Reporter Maximilian Thiel und Eckart Klink bei ihrem Interview  | Foto: Ulrike Thiel
Zisch-Reporter Maximilian Thiel und Eckart Klink bei ihrem Interview Foto: Ulrike Thiel
Zisch: Was macht ein General?
Klink: Ein General führt größere Truppenteile des Militärs. Er steuert den Einsatz von seinen Soldatinnen und Soldaten und ist für sie verantwortlich. Er ist vergleichbar mit dem Chef einer großen Firma.
Zisch: Wie wird man bei der Bundeswehr in Deutschland General?
Klink: Die meisten Generale haben nach ihrer militärischen Basisausbildung zum Offizier studiert, meist an einer Hochschule der Bundeswehr. Bei mir waren es Wirtschafts- und Organisationswissenschaften an der Universität der Bundeswehr in München. Danach habe ich die weitere Offizierslaufbahn mit vielen verschiedenen Lehrgängen absolviert. Die meisten späteren Generale durchlaufen noch eine zweijährige Generalstabsausbildung, in der man für weitere Führungsaufgaben vorbereitet wird.
Zisch: Gibt es bei der Bundeswehr auch Generalinnen?
Klink: Ja, es gibt im Sanitätsdienst schon seit längerem Generalärztinnen. Dort gab es auch die ersten weiblichen Soldaten. Es wird bald auch weibliche Generale in anderen Bereichen geben, diese sind aber erst seit dem Jahr 2000 für Frauen offen.
Zisch: Waren Sie schon mal im Ausland im Einsatz?

Klink: Bei Soldaten gibt es zwei Arten von Verwendungen im Ausland: Das eine sind Aufenthalte bei internationalen Organisationen, zum Beispiel der NATO (Anmerkung der Redaktion: Die North Atlantic Treaty Organization ist ein Verteidigungsbündnis europäischer und nordamerikanischer Länder) in Brüssel, und das andere sind Auslandseinsätze im Auftrag unseres Bundestages, zum Beispiel in Afghanistan. Solche Einsätze habe ich selbst nicht erlebt, aber ich war mehrfach im Ausland eingesetzt, unter anderem in Brüssel und Paris.
Zisch: Sind Sie für eine Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht?
Klink: Die Wehrpflicht existiert formal ja noch, der Vollzug ist aber ausgesetzt. Die erneute Aktivierung für junge Männer halte ich aus verschiedenen Gründen für nicht gut. Ich fände es besser, wenn attraktive Angebote für alle jungen Menschen, Frauen wie Männer, gemacht würden, für die Gemeinschaft etwas Sinnvolles zu leisten. Das könnte zum Beispiel ein Jahr bei der Bundeswehr sein oder auch in einer sozialen Einrichtung.
Zisch: Was machen Sie heute? Haben Sie noch Kontakt zur Bundeswehr?
Klink: Heute bin ich pensioniert, aber ich habe noch regelmäßig Kontakt mit meinen Kameraden. Ich bin Vorsitzender der Freunde der Deutsch-Französischen Brigade. Wir fördern die Freundschaft zwischen den Völkern und stärken den Zusammenhalt der ehemaligen und aktiven Soldaten.
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