Ein langer, harter Weg

Der Ausdruck Kung Fu steht nicht nur für Kampfkunst, sondern auch für eine Lebenseinstellung.  

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Shaolin-Mönche machen Kung Fu.  | Foto: AFP
Shaolin-Mönche machen Kung Fu. Foto: AFP

Julian Rau ist 16 Jahre alt und Schüler der Shaolin Kung Fu Akademie Elzach. Im Rahmen des BZ-Schülerprojektes Zischup berichtet er von einer auf der ganzen Welt verbreiteten Kampfkunst, von der allerdings nicht viele Menschen eine richtige Ahnung haben. Julian Rau geht in die Klasse 9a des Schulzentrums Oberes Elztal in Elzach.

Kung Fu bedeutet "etwas durch harte, geduldige Arbeit erreichen" oder auch "harter, langer Weg". Im Westen dient Kung Fu als Bezeichnung für verschiedene chinesische Kampfkunststile wie das Shaolin Kung Fu oder das Wing Chun Kung Fu. Die Entstehung des Shaolin Kung Fu mit seinen vielen verschiedenen Kampfkunststilen geht bis ins Jahr 495 zurück. Damals wurde während der Wei-Dynastie das Shaolin-Kloster in der chinesischen Provinz Henan gegründet.

Dort lehrte, so die Legende, der indische Mönch Bodhidharma die Shaolin-Kampfkunst, die später weiterentwickelt wurde. In Geschichten wird außerdem erzählt, dass ein Mönch namens Sengchou seine Mitmönche zu einem Wettkampf aufforderte, in dessen Verlauf er an Wänden entlang lief, bis zu den Tempeldächern sprang, schwere Gewichte stemmte und extrem flinke Fäuste und Reflexe im Faustkampf bewies.

Unser Trainer, der Elzacher Uwe Tritschler, der 2012 sogar den Weltmeistertitel des Boxverbandes WPBO (World Pro Boxing Organisation) gewann, hat sich mit seiner eigenen Kampfsportschule schon längst einen Namen in der Region gemacht hat. Er bringt uns immer wieder die traditionellen Prinzipien dieses Sports bei.

Das Gelernte immer nur zur Verteidigung anwenden

Das ist zum einen, sein Training ernst zu nehmen und Motivation und Geistesstärke zu schulen, denn ohne Motivation und Geistesstärke hat man in diesem Sport wenig Erfolg, da ständiges Üben dazu gehört. Zum anderen ist es aber auch von prinzipieller Bedeutung, das Gelernte nur zur Verteidigung anzuwenden und vor jedem und allem in unserem Umfeld Respekt zu haben.

Ich trainiere schon seit über zehn Jahren Kung Fu. Damals gelangte ich zu dem Sport über einen Freund der mich fragte, ob ich mitmachen will. Schon schnell begriff ich, dass dieser Sport nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist, unter anderem aus diesem Grund verließ mein Freund das Training auch wieder schnell. Aber ich hatte irgendwie das Bedürfnis mehr zu lernen, besser zu werden und etwas zu erreichen. Heute mit 16 Jahren, kann ich mir keinen anderen Sport vorstellen, kein Fußball, kein Radfahren und kein Schwimmen. Ich habe meinen Sport gefunden.

Trotz der ständigen Wiederholungen, die in diesem Sport nötig sind, um gut zu werden, wird mir aufgrund des intensiven Trainings nie langweilig. Und über die vielen Jahre hat sich eine echte Leidenschaft für diesen ganz besonderen Kampfsport entwickelt. Darum werde ich auch in Zukunft dabei bleiben.

Kung Fu

In den sechziger und siebziger Jahren des 20. Jahrhunderts schwappte die fernöstliche Kampfkunst auch nach Deutschland. US-amerikanische Filme mit dem Kampfkünstler und Schauspieler Bruce Lee in der Hauptrolle transportierten sie nach Europa und lösten hier einen regelrechten Kung- Fu-Boom aus. Heute gibt es viele verschiedene Kampfkunststile, die als Kung Fu bezeichnet werden. Rund 2000 unterschiedliche Kung-Fu-Stile sollen es sein. Sie enthalten unterschiedlichste Elemente wie Sprünge, Radschlagen und Überschläge.

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