Ein tierisch giftiger Besuch

ZISCH-AKTIONSTAG: Die aktuelle Ausstellung im Museum für Natur und Mensch in Freiburg widmet sich den giftigsten Tieren der Welt.  

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Foto: Privat
Wie fühlt sich die abgestreifte Haut einer Giftschlange an? Welches ist das giftigste Tier der Welt oder warum haben Schlangen keine Ohren? Und was arbeitet man im Museum? All diese Fragen stellte die Klasse 4b der Fridolinschule in Lörrach dem Museumspädagogen Peter Geißler bei ihrem Besuch im Museum für Natur und Mensch in Freiburg und der Sonderausstellung "Tierisch giftig."

Zisch: Wie sind Sie Museumspädagoge geworden?
Geißler: Ich habe Biologie studiert und damals schon mit Schlangen gearbeitet und an Schlangen geforscht. Während des Studiums habe ich dann gemerkt, dass es mir auch Spaß macht, mit Kindern zu arbeiten. Genauer gesagt, Kindern und Erwachsenen Biologie näherzubringen.
Zisch: Wie lange dauert die Ausbildung zum Museumspädagogen?
Geißler: Wenn man in einem Naturkundemuseum arbeitet, dann muss man Biologie oder Geologie studiert haben. Das dauert etwa sechs Jahre, wenn man schnell ist, und dann arbeitet man am besten noch zwei Jahre in einem Museum, um das alles zu lernen, was man als Museumspädagoge so können muss.
Zisch: Muss man sich gut mit dem Thema des Museums auskennen, um den Job zu machen?
Geißler: Ja, auf jeden Fall. Man muss sich gut auskennen und man muss sich auch immer wieder in ganz neue Themen einarbeiten, um sich darin dann gut auszukennen.
Zisch: Wie viele Jahre arbeiten Sie schon mit Schlangen zusammen?
Geißler: 15 Jahre.
Zisch: Was mögen Sie an Ihrem Job am meisten?
Geißler: Wenn ich eine Gruppe durch eine Ausstellung führen kann, wie euch, und die dann begeistert sagt: "Boah, das war cool, ich komm nochmal ins Museum." Das ist für mich das Schönste in meinem Beruf.
Zisch: Wurden Sie schon einmal von einer Schlange gebissen und, wenn ja, von welcher?
Geißler: Ja, ich wurde schon oft von Schlangen gebissen, allerdings nie von einer giftigen. Die letzte Schlange, die mich gebissen hat, war eine Schlingnatter. Das ist eine Schlange, die es bei uns hier in Freiburg auch gibt.
Zisch: Wovon stammen die Schlangen ab?
Geißler: Das ist gar keine so einfache Frage, aber die neusten Ergebnisse aus der Wissenschaft zeigen, dass sie auf jeden Fall von Eidechsen abstammen. Das heißt, die Vorfahren der Schlangen, die ihr jetzt gesehen habt, waren Tiere mit vier Beinen. Vielleicht haben sie so ähnlich ausgesehen wie die Warane.
Zisch: Warum haben Schlangen keine Ohren?
Geißler: Das ist eine sehr gute Frage. Ihre Vorfahren, die Echsen, hatten Ohren und anscheinend haben sie die Ohren einfach nicht mehr gebraucht. Vor allem nicht mehr gebraucht, um ihre Beute zu fangen. Schlangen finden ihre Beute mit den Augen oder mit der Zunge, damit können sie sehr gut riechen, und sie haben spezielle Wärmesensoren, mit denen sie sehen können, auch in völliger Dunkelheit. Sie sind aber nicht ganz taub, denn wenn sie mit ihrem Körper so auf dem Boden liegen, dann können sie tatsächlich hören. Sie haben zwar keine äußeren Ohren, mit denen sie so gut hören können wie wir, aber sie bekommen mit, dass die Luft vibriert, wenn ich spreche.
Zisch: Was passiert, wenn Schlangengift in unseren Körper kommt?
Geißler: Das ist je nach Schlange unterschiedlich. Es kann Lähmungen geben, wenn es ein Nervengift ist, oder es können sich Teile des Muskels und des Blutes zersetzen.
Zisch: Wie groß ist die größte Spinne der Welt?
Geißler: Das ist die Goliath-Riesenvogelspinne, die wir auch in der Ausstellung haben, die ist etwa so groß wie die Hand eines Erwachsenen.
Zisch: Wie viele Arten sind giftig?
Geißler: Alle Spinnenarten sind giftig, denn die brauchen ihr Gift, um ihre Beute zu verdauen. Aber nicht alle sind für uns Menschen giftig. Es gibt ganz wenige Spinnen, die so ein wirksames Gift haben, dass sie auch für uns Menschen gefährlich sein können.
Zisch: Was fressen Spinnen eigentlich?
Geißler: Spinnen, das ist etwas Besonderes, sind Tiere, die nur andere Tiere fressen. Also es gibt keine vegetarischen Spinnen und die meisten Spinnen fressen Insekten. Es gibt aber auch ein paar, die größere Tiere wie einen Frosch fressen.
Zisch: Haben Spinnen eigentlich Zähne?
Geißler: Ja, sie haben Zähne, wobei wir Biologen sie Giftklauen nennen. Davon haben Spinnen immer zwei. Die sehen ein bisschen wie die Giftzähne von Schlangen aus und funktionieren wie eine Spritze.
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