Schüler kommentieren

Eine moderne Tragödie: 22 Schüler, sechs Wochen, eine Krise

Alles fing mit einer Karikatur in der BZ an: Von da ab beschäftigte sich die Klasse 9 a mit der Krise in Griechenland. Was sie davon halten – in diesem Kommentar steht es.  

Zu den Kommentaren
Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
1/2
„Herkulesaufgabe: Ausmisten des Augiasstalls“. Eine Karikatur von Klaus Stuttmann... Foto: Stuttmann
Wir, die Klasse 9 a des Berthold-Gymnasiums, haben sechs Wochen lang täglich die Badische Zeitung gelesen und dabei festgestellt, dass ein Thema jede Ausgabe dominierte: Griechenland und die Eurokrise. Schnell begriffen wir, dass die antike Tragödie, wie wir sie aus dem Unterricht kannten, im 21. Jahrhundert eine unheilvolle Wiederbelebung
erfahren hatte. Durch das Versagen der Politik und die perverse Geldgier der Finanzmärkte steht heute "unsere" Zukunft auf dem Spiel, das wurde uns jeden Tag deutlicher. In diesem Artikel wollen wir deshalb unsere Meinung und unseren Unmut über die Ereignisse kundtun.

Alles fing mit einer Karikatur von Klaus Stuttmann an. Dieser stellte am 20. Oktober 2011 den griechischen Nationalhelden Herkules vor eine unlösbare Aufgabe: Der Halbgott sollte den griechischen Staatshaushalt ausmisten, wozu er sich jedoch nicht imstande fühlte und kurzerhand in einen Streik trat.

Wenn sich schon ein anerkannter Held dieser Aufgabe widersetzt, wie sollen dann Frau Merkel und Monsieur Sarkozy die Krise schultern können? Dass der griechische Schuldenberg mittlerweile nämlich so hoch ist wie die Müllberge in Athen, zwischen denen sich streikende Demonstranten Straßenschlachten mit der Polizei lieferten, darüber informierte uns ein anderer Artikel der BZ in derselben Ausgabe.

Trotz kritischer Stimmen und heftigen Widerstands einiger EU-Länder erreichte das deutsch-französische Führungsduo nach schweißtreibenden, nächtelangen Verhandlungen schließlich am 28.10.2011 den Durchbruch: Die Erweiterung des Euro-Rettungsschirms. Sollten wir uns jetzt freuen? Für die Griechen? Für die Politiker? Für Europa? Für die Jugendlichen in den europäischen Ländern?

Noch ist nichts wirklich entschieden. Denn wenn die griechische Regierung keine weitreichenden Reformen einleitet und es ihr nicht gelingt, das Vertrauen beim Volk zurückzugewinnen, wird sich wohl nichts an der Misere ändern. Die Griechen werden weiterhin um ihre politische Autonomie bangen müssen, was sie in ihrer Verzweiflung dadurch zeigen, dass sie Frau Merkel als Besatzerin in Uniform darstellen.

Wir wollen unsere Bundeskanzlerin lieber als ehrliche Retterin Europas geschätzt wissen. Dass sich diese Hoffnung erfüllen könnte, dafür sprechen Meldungen der BZ in den letzten Tagen. Fortes Fortuna adiuvat – den Tüchtigen hilft das Glück, so jedenfalls steht es in unserem Schullogo.

Artikel verlinken

Wenn Sie auf diesen Artikel von badische-zeitung.de verlinken möchten, können Sie einfach und kostenlos folgenden HTML-Code in Ihre Internetseite einbinden:

© 2024 Badische Zeitung. Keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
Bitte beachten Sie auch folgende Nutzungshinweise, die Datenschutzerklärung und das Impressum.

Kommentare


Weitere Artikel