Gedenken
Erinnerung an NS-Opfer: Bürgerinnen und Bürger putzen 120 Stolpersteine
Am Samstag rief das Bündnis "Aufstehen gegen Rassismus Offenburg" dazu auf, die Gedenksteine für NS-Opfer zu reinigen. Die Aktion wollte ein Zeichen für eine lebendige Erinnerungskultur setzen.
Di, 25. Nov 2025, 8:00 Uhr
Offenburg
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Bei sonnigem Herbstwetter versammelten sich am vergangenen Samstag rund 30 Bürgerinnen und Bürger in Offenburg, um der Einladung des Bündnisses "Aufstehen gegen Rassismus Offenburg" zu folgen. Ihr gemeinsames Ziel: die Reinigung, Politur und somit die Wieder-Sichtbarmachung der rund 120 Stolpersteine, die im gesamten Stadtgebiet an die Opfer nationalsozialistischer Verbrechen erinnern.
Die Teilnehmenden zogen in vier Gruppen durch die Innenstadt. Während der Reinigungsarbeit, bei der die messingfarbenen Gedenksteine im Boden wieder zum Glänzen gebracht wurden, hätten sich zahlreiche intensive und berührende Gespräche entwickelt, heißt es in der AgR-Pressemitteilung. Im Zentrum standen die Schicksale der Menschen, deren Namen und Lebensdaten in die Steine eingeprägt sind – Menschen, die verfolgt, enteignet, verschleppt und ermordet wurden. Diese persönlichen Begegnungen vor Ort unterstrichen einmal mehr die Bedeutung des gemeinsamen Engagements für eine aktive Erinnerungskultur, heißt es weiter.
Vor dem Hintergrund der Geschichte der Reichspogromnacht
Die jährliche Reinigungsaktion stehe bewusst im Kontext der Geschichte der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938. Auch in Offenburg wurden vor 87 Jahren jüdische Bürger Opfer dieser Taten. Auch Eva Mendelsson, der am Samstag die Ehrenbürgerwürde der Stadt verliehen wird. Die Stolpersteine – ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig – sind ein dezentrales Mahnmal, das die Erinnerung an diese Opfer wachhält.
Mit der Pflege der Gedenksteine möchte das Bündnis "Aufstehen gegen Rassismus Offenburg" ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus, Rassismus, Ausgrenzung und Hass in der Gesellschaft setzen. Das Bündnis bedankte sich abschließend bei allen Helfern und Unterstützern. Deren Einsatz trage maßgeblich dazu bei, die Erinnerung wachzuhalten und die Verantwortung für die gemeinsame Geschichte aktiv zu übernehmen.