"Boomer-Soli"

Es scheint, als wolle man von den Privilegien bestimmter Gruppen ablenken

Mail

Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen

Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.

Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.

Akzeptieren
Mehr Informationen
Zu: "Guter Vorschlag mit Haken", Leitartikel von Tim Szent-Ivanyi (Politik, 18. Juli)

Der Vorstoß für einen sogenannten "Boomer-Soli" stößt bei mir auf großes Unverständnis. Es erscheint mir weder gerecht noch realitätsnah, gerade jene Generation zusätzlich zu belasten, die jahrzehntelang einen maßgeblichen Beitrag zum sozialen Gefüge und wirtschaftlichen Aufbau unseres Landes geleistet hat. Durch diese Diskussion wird eine künstliche Kluft zwischen den Generationen geschaffen, anstatt alle gesellschaftlichen Gruppen in die Lösungen zur Finanzierung der gesetzlichen Rente einzubeziehen.

Statt neue Sonderabgaben zu fordern, sollten wir vielmehr nach nachhaltigen und solidarischen Ansätzen suchen, die auf Fairness und gesellschaftlichem Zusammenhalt beruhen. Aus meiner Sicht belegt die genannte Expertenmeinung einmal mehr, wie weit sich manche Fachleute von den tatsächlichen Lebensrealitäten der Menschen entfernen. Mir fehlt bei einigen Mitgliedern des DIW das Einfühlungsvermögen für die Situation der Betroffenen. Es wäre interessant zu erfahren, wie hoch beispielsweise die eigenen Renten- oder Pensionsansprüche von Frau Schnitzer ausfallen und ob sie als Teil einer privilegierten Gruppe zu einem eigenen "Reichen-Soli" von beispielsweise zehn Prozent bereit wäre. Es scheint, als wolle man regelmäßig von den Privilegien bestimmter Gruppen ablenken und Verantwortung auf die sogenannte "Boomer" abwälzen. Abschließend möchte ich darauf hinweisen, dass das DIW "im Rahmen der gemeinschaftlichen Forschungsförderung nach Art. 91b GG von Bund und Ländern unterstützt" wird – also auch mit Steuergeldern, zu denen ich beitrage. Sollte das DIW keine ausgewogeneren und sozial gerechteren Vorschläge entwickeln, rege ich an, die Einrichtung zu schließen und die freiwerdenden Mittel direkt der Rentenkasse zugutekommen zu lassen.

Edmund Rosenthal, Titisee-Neustadt
Schlagworte: Edmund Rosenthal, Tim Szent-Ivanyi
Zeitungsartikel herunterladen Fehler melden

Weitere Artikel