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Zischup-Interview

Ex-SC-Profi Stefan Müller: "Ab und zu schaue ich mir noch ein Spiel an"

  • Lars Hanser und Vivian Rebstock, Klasse 9c, Kepler-Gymnasium (Freiburg)

  • Mo, 11. Mai 2020, 14:05 Uhr
    Schülertexte

Zwölf Jahre lang hat Stefan Müller beim SC Freiburg gespielt. Heute ist er Tierarzt. Lars Hanser und Vivian Rebstock aus der Klasse 9c haben den Ex-Fußballprofi interviewt.

Tierarzt Stefan Müller bei der Arbeit.  | Foto: privat
Tierarzt Stefan Müller bei der Arbeit. Foto: privat
Zischup: Wollten Sie schon immer Profi werden? Oder wie kam es dazu?

Müller: Ein Traum war es immer, aber ich habe nicht wirklich daran geglaubt, da mein Geburtsort Schopfheim schon sehr weit von den Bundesligastädten entfernt ist und damals auch noch nicht dieses ausgeprägte Scouting stattfand. Ich war zwar in der südbadischen Auswahl, habe aber nie ein Länderspiel in irgendeiner U-Mannschaft gemacht. Deshalb war es nicht realistisch, daran zu glauben. Es hat viel zusammengespielt, dass es dann doch geklappt hat.

Vom SC-Profi zum Tierarzt

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Zischup: Welches war Ihr tollster Moment als Fußballer?

Müller: Es gab ein paar tolle Momente, wie zum Beispiel mein erstes Bundesligaspiel, den 5:1-Sieg gegen Bayern München und noch ein weiterer Sieg gegen Bayern. Die Aufstiege in die erste Bundesliga sowie die UEFA-Cup-Spiele und die Spiele in der U21-Nationalmannschaft gehören auch dazu.


Zischup: Gibt es für Sie einen Moment aus Ihrer Karriere, an den Sie nicht gerne erinnert werden?
Müller: Es gibt nichts, an das ich mich überhaupt nicht erinnern möchte. Aber es gab natürlich einiges, was nicht so schön war, zum Beispiel Verletzungen, also auch OPs und Reha, Abstiege und ein wunderschönes Eigentor.
Zischup: Hätten Sie auch gerne mal in einem anderen Verein gespielt als beim Sport Club?
Müller: Wenn, dann nur beim FC Bayern. Dafür hat es aber nicht ganz gereicht!
Zischup:
Gibt oder gab es besonders nervige Interviewfragen?
Müller: Das ist schon so lange her. Ich gab und gebe aber grundsätzlich nur ungern Interviews. Ich finde Interviews nervig, bei denen der Journalist immer wieder nachbohrt, obwohl klar ist, dass der Spieler oder Trainer nicht darauf antworten möchte. Und von vornherein negativ eingestellte Journalisten mag ich nicht. Beim ZDF-Sportstudio arbeitet einer, den, so glaube ich, kein Trainer und kein Spieler leiden kann.

Zischup: Was war der Grund für Ihr Karriereende?

Müller: Ich hatte irgendwann keine Lust mehr auf den Alltag. Da ich immer denselben Trainer hatte, war das Training und die Ansprache in den zwölf Jahren immer irgendwie ähnlich – und ich habe ein bisschen den Spaß am Spiel verloren. Da ich nicht wechseln wollte und ich noch etwas anderes außer Fußballspielen machen wollte, habe ich 2005 aufgehört und gleich im Herbst mein Studium begonnen.

Zischup: Was genau machen Sie in Ihrem jetzigen Job? Und wie toll finden Sie ihn im Gegensatz zu der Zeit als Profi?

Müller: Den Beruf Fußballprofi kann man mit normalen Berufen nicht vergleichen. Man hat andere Arbeitszeiten, bekommt mehr Geld, spielt vor vielen Zuschauern. Das war schon eine sehr schöne Zeit, die aber logischerweise begrenzt ist. Ich habe jetzt seit drei Jahren eine mobile Kleintierpraxis. Ich fahre zu den Kunden hin, untersuche und behandle deren Tiere zu Hause. Das macht auch sehr viel Spaß, weil ich viele Menschen und Tiere kennenlerne, mein eigener Herr bin und meine Zeit relativ gut frei einteilen kann.


Zischup:
Wie kam es dazu, dass Sie Tiermedizin studieren wollten beziehungsweise studiert haben?

Müller: Als klar war, dass ich im Sommer 2005 aufhöre, habe ich bei einem Tierarzt in Kirchzarten eine Art Praktikum absolviert. Das heißt, immer wenn ich Zeit hatte, habe ich ihm bei der Arbeit zugeschaut und mitgeholfen. In dieser Zeit habe ich mich dann schließlich entschlossen, mich für einen Studienplatz zu bewerben. Ich wollte als Kind schon immer Tierarzt werden.

Zischup: Gehen Sie noch zum SC?

Müller: Ab und zu schaue ich mir noch ein Spiel an. Der Rest meiner Familie geht aber fast zu jedem Spiel.

Ressort: Schülertexte

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