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Flucht in die Buchstaben

  • Mi, 29. September 2010
    Deutschland

     

Vor 17 Jahren wurde die Schwester Opfer eines Ehrenmordes. Nun hofft Nourig Apfeld auf ein Buch, um endlich zu vergessen.

Der Zeugenschutz wurde ihr verweigert: Nourig Apfeld bei einer Lesung   | Foto: dpa
Der Zeugenschutz wurde ihr verweigert: Nourig Apfeld bei einer Lesung Foto: dpa
Waffa liegt auf dem Sofa, leblos und um den Hals ein Seil. Es ist der 29. August 1993, frühmorgens um halb sechs. Nourig wird von ihrem Vater geweckt und ins Wohnzimmer zur Schwester gezogen. "Ihre Zunge quoll hervor", erinnert sie sich an den Anblick, der sich ihr in dem Raum bot. Hinter dem Sofa stehen zwei Cousins, auf ihm liegt ihre leblose Schwester Waffa. Der eine, Kaan, zwingt sie, an der Schlinge zu ziehen, "damit du weißt, wie es dir ergeht, wenn du nicht nach unseren islamischen Regeln lebst". Als sie versehentlich die Schwester berührt, spürt sie noch deren warme Haut.
Das ist das Ende der 17-jährigen Waffa. Geboren 1976 in Aleppo, Syrien. Gestorben 1993 in Bonn Bad Godesberg. Eines Mädchens, das ein Leben führen wollte, wie alle anderen Mädchen ihres Alters auch. Eines Mädchens, das durch diese Selbstverständlichkeit zur ...

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