Susanne Eisenmann: Kultus, Jugend, Sport – Herzlich, aber hart – so herrscht die Stuttgarterin über ihr Reich. Das Schulministerium, das größte von allen, gilt als schwer regierbar. Eisenmann schreckt das nicht. Nach Jahren großer Reformen dreht sie lieber an kleinen Schrauben – das jedoch mit Nachdruck und Beharrlichkeit. Sie setzt konservative Duftmarken, trifft aber meist pragmatische Entscheidungen. Ihr erklärtes Ziel höhere Unterrichtsqualität droht sie trotzdem zu verfehlen. Denn der Lehrermangel raubt Schulen den Atem. Fazit: Eisenmann sieht sich auf einer Art Aufräum-Mission. Die verfolgt sie zielstrebig, wo nötig resolut, mitunter rabiat. habFoto: dpa
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Peter Hauk: Ländlicher Raum, Verbraucherschutz – Nach den Oettinger-Jahren betreut der Diplom-Forstwirt das Agrarressort bereits unter dem zweiten Ministerpräsidenten. Fachlich macht Hauk niemand etwas vor, und auch mit dem Scheitern höherer Ambitionen hat sich der 57-Jährige wohl ausgesöhnt. Mit dem Gesellschaftswandel, der sich im Aufstieg der Grünen ausdrückt, tut er sich manchmal noch schwer. Dass Pestizide Bürger nichts angingen, musste er zurücknehmen; auch den Streit um Wölfe hätte er sachlicher führen können. Fazit: Kompetent, oft auch pragmatisch. Temperamentsausbrüche gegen Kritiker schaden seinen Anliegen eher. jszFoto: Nicolai Kapitz