Antiisraelische Slogans
Glastonbury-Eklat: Bob Vylan muss auf Europatour verzichten
Nach Absage der Auftritte in Deutschland fällt die komplette Teilnahme des Duos an der Europatournee der US-Band Gogol Bordello ins Wasser. Trotzdem wollen die Briten bald wieder auf der Bühne stehen.
dpa
Di, 15. Jul 2025, 19:07 Uhr
Entertainment
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
New York/London (dpa) - Das britische Punk-Rap-Duo Bob Vylan muss nach dem Eklat um einen antiisraelischen Slogan auf seine Teilnahme an einer Europatournee verzichten. Ein Sänger hatte beim Glastonbury-Festival in England Ende Juni auf der Bühne "Death, death to the IDF" (Tod, Tod den israelischen Streitkräften) skandiert und damit heftige Kritik auf sich gezogen.
Eigentlich sollten die Briten die US-Gruppe Gogol Bordello bei deren Europatournee im September und Oktober als Vorband begleiten. Das sei nun aber aus logistischen Gründen nicht mehr möglich, nachdem die Auftritte in Deutschland von Veranstalter und Spielstätten abgesagt worden seien, teilte Gogol Bordello auf Instagram mit.
Bob Vylan will trotzdem in Europa auftreten
"Die Entscheidung, sie von der Liste zu nehmen, war nicht unsere Entscheidung und außerhalb unserer Kontrolle", hieß es in dem Post der US-Band. Man habe Bob Vylan zwar nach dem Vorfall vorläufig aus dem Programm genommen, nach deren Erklärungen das Gespräch über eine Teilnahme aber wieder aufgenommen. "Wir schätzen Meinungsfreiheit von allen Perspektiven", so die Band weiter.
Auf dem Instagram-Account von Bob Vylan hieß es, man habe wegen logistischer Schwierigkeiten entschieden, nicht an der Tournee "unserer Freunde Gogol Bordello" teilzunehmen. Das Duo fügte hinzu: "Wir werden aber in den kommenden Monaten nach Europa fahren, sowohl für Festivals als auch für eigene Konzerte."
Polizei ermittelt wegen möglicher Straftaten
Der Aufruf zu dem umstrittenen Sprechchor beim Glastonbury-Festival hatte der Band Antisemitismusvorwürfe eingebracht. Die Polizei teilte mit, sie ermittle wegen möglicher Straftaten und prüfe, ob es sich um Hasskriminalität gehandelt habe.
Unter anderem vom britischen Premierminister Keir Starmer kam scharfe Kritik. Auch die BBC, die den Auftritt live übertragen hatte und dafür ebenfalls schweren Vorwürfen ausgesetzt war, sowie der Veranstalter distanzierten sich deutlich. Das US-Außenministerium entzog den Bandmitgliedern die Visa für eine geplante Tournee in den Vereinigten Staaten.
Das Duo stellte den Slogan hingegen als legitime Kritik an der israelischen Kriegsführung im Gazastreifen dar. Sie wünschten niemandem den Tod, sondern hätten den Abbau einer Militärmaschinerie gefordert, schrieben die Musiker in einem Instagram-Post.
© dpa-infocom, dpa:250715-930-802105/1