"Wir haben nie Abhängigkeiten geschaffen"

BZ-INTERVIEW mit Gertrud Schweizer-Ehrler, Vorsitzende des Vereins Tukolere Wamu, der seit 20 Jahren von Gallenweiler aus Entwicklungshilfe in Afrika betreibt.
HEITERSHEIM-GALLENWEILER. Am 17. August 1995 wurde der Verein Tukolere Wamu in der Nähe von Tübingen gegründet – heute hat er seinen Sitz in Gallenweiler. Die Initiatoren waren Gertrud Schweizer-Ehrler und Josef Ehrler, Gerlinde und Heinz Brünz, Martina und Andreas Reutter, Martina Wieberneit, Herbert Kappeler und Susanne Lutz. Sechs von ihnen waren mehrere Jahre in der Entwicklungshilfe tätig. Die anderen lernten durch Besuche die Lebenssituation in Uganda kennen und wollten an den scheinbar aussichtslosen Umständen etwas ändern. Was erreicht wurde, darüber sprach BZ-Mitarbeiterin Sabine Model mit Gertrud Schweizer-Ehrler.
Gertrund Schweizer-Ehrler: Mit 19 Jahren hatte ich meinen ersten Afrika-Kontakt über meinen Onkel, den Missionar Bernhard Schweizer. Kurz darauf zog ich aus, um in der Entwicklungshilfe für "Salem international" in Uganda zu arbeiten. Bevor ich mit meinem Mann und Freunden neun Jahre später zurück nach Deutschland kam, beschlossen wir, einen Verein zu gründen. Wir hatten weder Ahnung noch einen Plan wie das geht, aber ein Netzwerk und das Know-how, was im Land fehlt. Vor der Abreise suchten wir zwei Partner vor Ort. Einer davon war Denis Medeyi, der 2001 Tukolerewamu Uganda gründete und dessen Vorsitz führt, um uns Empfehlungen für Hilfen zur Selbsthilfe zu geben und Projekte abzuwickeln.
BZ: Wie haben Sie begonnen?
...