"Ich brauche etwa zehn Eishockey-Schläger pro Saison"

Die Zischup-Reporterinnen und -Reporter der Klasse 8bF der Montfort-Realschule Zell haben beim EHC den Verteidiger Mick Hochreither und PR- und Team-Manager Mike Mengis interviewt. .  

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Mick Hochreither Foto: Sonja Zellmann
Zischup: Herr Hochreither, wann haben sie mit dem Eishockey angefangen?
Hochreither: Ich habe erst mit sieben Jahren angefangen. Die meisten fangen schon mit fünf Jahren an. Mein Vater hat mich oft mit zu Spielen genommen und wir sind oft Schlittschuhfahren gegangen. Da habe ich dann den Wunsch gehabt, das im Verein zu machen. Ich hatte ziemlich viel Training neben der Schule. Irgendwann kam dann auch der Traum, mit dem Hockey Geld zu verdienen. Deshalb bin ich jetzt hier in Freiburg. Leider weit weg von meiner Familie in Berlin, aber das ist es mir wert. Diese Chance, mit Hockey mein Geld zu verdienen, ist das Beste, was mir hätte passieren können.

Zischup: Gegen welche Mannschaft würden Sie gerne mal spielen?
Hochreither: Das ist schwierig zu sagen. Eigentlich kann es gegen jedes Team gut laufen. Aber natürlich macht es mehr Spaß, gegen eine gute Mannschaft zu spielen. Krefeld ist zurzeit in unserer Liga die beste Mannschaft, gegen die zu spielen macht immer sehr viel Spaß.

Zischup: Kann man während des Spiels auf die Toilette gehen?
Hochreither: Während des Spieles nicht, aber in der Pause ja.

Zischup: Tut es trotzt Schutzausrüstung weh, wenn man vom Puck oder einem gegnerischen Spieler getroffen wird?
Hochreither: Ja, es kann trotz der Rüstung wehtun, je nachdem, wie hart der Schuss ist oder wenn ein Gegner voll in dich rein rammt. Es gibt sowas, das heißt Blind-Side-Check: Man fährt, schaut in eine Richtung und der Gegner rammt einen von der anderen Seite. Da ist man nicht vorbereitet und kann keine Körperspannung aufbauen wie sonst, wenn man den Gegner kommen sieht.

Zischup: Was war die schlimmste Verletzung, die Sie bisher hatten?
Hochreither: Ich habe mir tatsächlich noch nie etwas gebrochen. Meine schlimmste Verletzung war, als ich einmal mit dem Kopf voran voll in der Bande an der Seite vom Spielfeld gelandet bin. Da war ich zuvor auf den Schläger eines Gegners getreten und gestürzt. Davon habe ich aber keine bleibenden Schäden davongetragen. Eine schlimme Gehirnerschütterung war es allerdings schon.


Zischup: Wie viele Tore werden durchschnittlich in einem Spiel geschossen?
Mengis: Es gibt einen großen Unterschied zum Fußball. Beim Eishockey gibt es als Ergebnis kein Unentschieden. Das heißt, ein Tor wird auf jeden Fall gemacht. Ein Match geht eigentlich 60 Minuten. Steht es dann unentschieden, gibt es eine Fünf-Minuten-Verlängerung und anschließend so etwas wie Elfmeterschießen beim Fußball – das Penalty-Schießen.

Zischup: Was verdient ein Profi?
Hochreither: Wenn man ein junger Spieler ist, verdient man weniger, etwa 1200 Euro. Die besten Spieler in Deutschland verdienen 25.000 Euro. Das ist hier schon richtig viel. In den USA verdienen manche im Jahr über eine Million Euro, das ist da schon richtig krass.

Zischup: Gibt es am Verein was zu verbessern?
Hochreither: Klar, es gibt immer was zu verbessern, wenn man auf die Leistung schaut. Was die Organisation angeht, würde ich sagen, sind wir gut aufgestellt. Das Einzige, was man irgendwann noch verbessern könnte, wäre eine neue Halle.

Zischup: Welche Ihrer Mitspieler finden Sie am besten?
Hochreither: Das ist schwer zu sagen, man kann da auf verschiedene Sachen eingehen, auf die Lauftechnik, oder was für einen Schuss er hat. Mit der Beste ist zurzeit Tor Immo, unser Topscorer. Er hat die Nummer 62 und kommt aus Schweden. Er ist sehr muskulös und groß. Den haut so schnell keiner um. Der schießt seine Tore, und das macht er sehr gut.

Zischup: Können Sie dieses Jahr noch in die erste Liga aufsteigen?
Mengis: Man muss im Eishockey bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um in die ersten Liga spielen zu können. Da geht es nicht nur um die Leistung der Mannschaft. Man muss eine bestimmte Stadiongröße haben und eine entsprechende Ausstattung. Man muss einen Videowürfel haben, bestimmte VIP-Logen und ein bestimmte Summe Geld bei der Liga hinterlegen. Das ist hier in Freiburg mit dem Stadion nicht gegeben. Daher könnten wir derzeit nicht aufsteigen.

Zischup: Was macht man, wenn man aussteigt? Sie verdienen ja nicht so viel wie Fußballer, dass Sie eine Menge Geld zurücklegen könnten?
Hochreither: Ich habe mein Abitur gemacht und bin gerade auf der Suche nach einem Studiengang. Damit ich danach was habe. Es ist sehr wichtig, dass man einen zweiten Plan hat.

Zischup: Welche Erfolge hatte der EHC?
Mengis: In den 80er Jahren und 2003/2004 haben wir in der ersten Liga gespielt. Damals ging das mit dieser Halle noch. Den DEB-Pokal haben wir einmal gewonnen, den gibt es aber nicht mehr. Der jüngste Erfolg war unser Aufstieg von der dritten in die zweite Liga 2014.

Zischup: Was sind Ihre Ziele?
Hochreither: Privat, einen Studienplatz zu finden und zu studieren, was mir Spaß macht. Und sportlich, mich immer weiterzuentwickeln. Ich würde auch sehr gern in der ersten Liga spielen.

Zischup: Frustriert es Sie manchmal, dass Fußballer mehr verdienen?
Hochreither: Man muss das ein bisschen relativieren: Wenn man sich ein Fußballstadion anschaut, sieht man die Größe und wie viele Menschen da reinpassen. Unsere Halle ist nicht so groß, hier kann man mit einem Spiel nicht so viel Geld verdienen. Ich denke da nicht drüber nach. Man fängt mit einem Sport an, weil er einem liegt und Spaß macht.

Zischup: Was kostet die Ausrüstung?
Hochreither: Ein guter Schlittschuh kostet so 1000 Euro. Die werden von einem Spezialisten angefertigt. Der vermisst unsere Füße. Die Schuhe sind dann genau auf einen gefertigt und halten für eine Saison, mindestens. Ein Schläger, der heutzutage aus sehr leichtem Carbon gefertigt ist, kostet rund 250 Euro. Dafür gehen die aber auch häufiger kaputt. Ich brauche etwa zehn Schläger pro Saison.

Zischup: Herr Mengis, wie sind Sie EHC-Manager geworden?
Mengis: Ich hatte schon früh viel mit Eishockey zu tun, Eishockey ist meine Leidenschaft. Dann habe ich angefangen, mich im Verein zu engagieren, und mittlerweile unterstütze ich den EHC aus der Geschäftsstelle heraus.
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