"Ich hatte gar keine andere Wahl"
ZISCH-INTERVIEW mit Eishockey-Profi Simon Danner, Kapitän des EHC Freiburg, über seine Karriere und das Achterbahnfahren.
Henri Bergenthum, Jakob Ziser, Klasse 4b & Grundschule Denzlingen
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Der Eishockey-Profi Simon Danner Kapitän des EHC Freiburg erzählt im Interview mit den beiden Zisch-Reportern Henri Bergenthum und Jakob Ziser der Klasse 4b der Grundschule Denzlingen, mit welchem Mitspieler er am besten befreundet ist, welche Achterbahn des Europa-Parks in Rust er am liebsten gefahren ist und warum er das heute nicht mehr tut.
Danner: Okay, dann legen wir los.
Zisch: Wie lange spielen Sie schon für den EHC Freiburg?
Danner: Lange. Mit Unterbrechung sind es 15 Jahre, davon ungefähr zehn Jahre in der Jugend.
Zisch: Wie wurden Sie Eishockey-Profi?
Danner: Durch meinen vier Jahre älteren Bruder. Er war sechs Jahre alt, und meine Mutter hat mich immer zu seinem Training mitgenommen – mit anderthalb Jahren konnte ich ja nicht alleine zu Hause bleiben. Dann haben die gesagt: "Komm, der hat Langeweile, den schubsen wir mal aufs Eis." So bin ich zum Eishockey gekommen. Ich hatte gar keine andere Wahl.
Zisch: Was muss man für Ihren Beruf können?
Danner: Man muss viel Zeit opfern, bereits als Nachwuchsspieler. Es ist für die meisten nicht wie beim Fußball, dass man schnell mit dem Fahrrad im Ort ins Training fahren kann. Und man braucht einen starken Willen, wie letztlich in jeder Sportart und in jedem Beruf.
Zisch: Was wollten Sie als Kind von Beruf werden?
Danner: Eishockey-Spieler. Kurzzeitig habe ich gedacht, ich werde Feuerwehrmann oder Polizist, aber das hat sich dann schnell erledigt.
Zisch: Welche Position wollten Sie als Kind spielen?
Danner: Stürmer.
Zisch: Mit welchem Spieler vom EHC sind Sie am besten befreundet?
Danner: Mit Chris Billich, mit ihm habe ich schon in der Jugend zusammengespielt.
Zisch: Wie war es, von Schwenningen wieder zum Rivalen Freiburg zu wechseln?
Danner: Zunächst einmal wollte ich als Kind nie nach Schwenningen, aber dass sie in der ersten Liga gespielt haben und in der Nähe von Freiburg sind, das fand ich dann doch sehr gut. Die Rivalität stand für mich nicht im Vordergrund. Zur Frage zurück: Ich habe mich tierisch gefreut, dass die Freiburger mich wieder genommen haben. Es ist sehr schön, wieder nach Hause zu kommen.
Zisch: Bei welchem Verein hat es Ihnen am besten gefallen?
Danner: Natürlich in Freiburg.
Zisch: Bei welchem Verein würden Sie gerne noch spielen?
Danner: In Chicago bei den Blackhawks.
Zisch: Warum ist Freiburg diese Saison bis her nicht besonders gut?
Danner: Wenn wir wüssten, warum. Wir sind gerade etwas unglücklich, weil wir keine Tore schießen. Wenn man keine Tore schießt, kann man auch keine Spiele gewinnen – das ist der Grund.
Zisch: Was war Ihre schwerste Verletzung?
Danner: Ich hatte einige. 2012 oder 2013 hatte ich eine Gehirnerschütterung, die neun Monate gedauert hat.
Zisch: Sie haben auch schon für die Nationalmannschaft gespielt. Wie fühlt sich das an?
Danner: Sehr gut. Mega. Das ist richtig cool – so fühlt sich das an.
Zisch: Was ist Ihr größter Eishockey-Traum?
Danner: Ich würde gerne noch ein paar Jahre hier in Freiburg spielen und mit Freiburg Deutscher Meister werden.
Zisch: Haben Sie ein Vorbild?
Danner: Je älter man wird, desto weniger hat man Vorbilder, aber wen ich auf jeden Fall bewundere, das ist Sidney Crosby von den Pittsburgh Penguins. Der ist ein Jahr jünger als ich. Er spielt seit Jahren eine Konstanz auf einem super Level.
Zisch: Sind Sie immer noch Botschafter des Vereins "eishockey-online hilft"?
Danner: Das weiß ich gar nicht so genau, ehrlich gesagt. Aber ich bin Botschafter bei der Initiative der Kinder- und Jugendlichenklinik "Echte Helden" hier bei uns in Freiburg.
Zisch: Was macht man als Botschafter genau?
Danner: Ich bin der Mittelsmann zwischen den Kindern im Krankenhaus und der ersten Mannschaft. Wenn die Kinder einen Wunsch haben, kümmere ich mich darum. Zum Beispiel letztens durfte ein Kind mit mir aufs Eis. Dann haben wir ein paar Übungen gemacht und ein bisschen auf dem Eis gespielt. Wenn es Corona nicht gäbe, würde ich mal ins Krankenhaus gehen und mit den Kindern ein bisschen quatschen und so für etwas Abwechslung sorgen.
Zisch: Was hat sich für Sie seit Corona verändert?
Danner: Wir waren sehr froh, dass wir in der letzten Saison spielen konnten – auch, wenn es leider ohne Zuschauer war. Wir durften zwar unseren Beruf ausüben, aber persönlich hat sich sehr viel verändert. Mein Sohn durfte – wie ihr – nicht in die Schule gehen, meine Tochter teilweise nicht in den Kindergarten. Die Restaurants waren geschlossen, du durftest deine Familie nicht besuchen, du durftest deine Freunde nicht besuchen.
Zisch: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Danner: Wenn ich alleine zu Hause bin, das ist selten, schaue ich mir gern einen Film an. Sonst verbringe ich Zeit mit meiner Familie. Mein Sohn spielt natürlich gern Eishockey. Wenn ich vom Training nach Hause komme, kann ich gerade weiterspielen.
Zisch: Spielen Sie gerne Playstation?
Danner: Nicht mehr, ich habe gar keine Zeit mehr und auch keine Lust. Früher habe ich gern Fifa gespielt.
Zisch: Haben Sie ein Haustier?
Danner: Ja, einen Labrador.
Zisch: Waren Sie schon mal im Europa-Park?
Danner: Ja.
Zisch: Was fahren Sie dort am liebsten?
Danner: Eigentlich fahre ich gar nicht mehr so gerne. Vor Kurzem bin ich mit meinem Sohn gefahren und danach war mir wirklich schwindelig. Silver Star bin ich früher super gern gefahren. Jetzt gibt es ja viel Besseres: Wodan ist auch cool oder die Blue Fire. Letztens hatte ich wieder eine Gehirnerschütterung, da lasse ich lieber die Achterbahnfahrten.
Zisch: Lesen Sie gerne die Badische Zeitung?
Danner: Ja, natürlich.
Zisch: Welche Schlagzeile würden Sie gerne in der BZ lesen?
Danner: Der EHC Freiburg ist Deutscher Meister.
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