Im Segelflug bis nach Afrika

Die Ihringer Störche haben sich aufgemacht, um den Winter im Warmen zu verbringen.  

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Ein letztes Klappern, und dann sind sie weg. Jeden Herbst verlassen die Ihringer Störche, die ich den Frühling und Sommer über beobachtet habe, ihr Nest auf dem Kirchdach und fliegen zu einem Sammelplatz, meist einem Feld, um von dort aus gemeinsam nach Afrika zu fliegen. Doch warum begeben sie sich überhaupt auf Reisen? Es liegt daran, dass es hier im Winter weniger zu fressen gibt. Außerdem ist es in Afrika länger hell, da es Sommer ist. Das erleichtert die Futtersuche. Die Störche sind zwei bis vier sogenannte Zugmonate unterwegs, pro Tag legen sie eine Strecke zwischen 150 und 300 Kilometern zurück.

Wenn sie die östliche Route nehmen, fliegen sie entlang der Meeresenge Bosporus in der Türkei. Dort machen sie Rast und nehmen Nahrung für weitere Etappen zu sich. Weiter geht es nach Israel und von dort aus nach Jordanien. Schließlich bis nach Ägypten, wo sie dem Nil bis in den Sudan folgen. Für manche ist die Reise dort zu Ende, die restlichen fliegen noch weiter in den Süden. Zwischen Ende Februar und Anfang April kommen die Storchscharen wieder zurück. Die beiden Ihringer Störche – tatsächlich die gleichen, denn sie kehren als Paar zu ihrem Nest zurück – werden sich dann wieder auf dem Kirchdachnest einfinden und laut klappern, um ihr Nest zu verteidigen. Nach kurzer Zeit brüten sie dann, bis sich ein, zwei, drei oder vier kleine wuschelige Köpfe aus dem Nest strecken. Wenn es warm und trocken genug ist, machen die Storchenküken ihre ersten Flugversuche. Dann wird es eng im Nest. Im Herbst geht es dann für die Großfamilie wieder in den Süden.

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