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Zisch-Schreibwettbewerb I Frühjahr 2012

Im Wanderzirkus

  • Do, 19. April 2012 , 13:12 Uhr
    Schreibwettbewerb

Von Amelie Wachter, Klasse 4a, Michaelschule-Oberried

Gelangweilt knabberte Esel Frieda auf ihrem verlassenen Bauernhof an einer verschrumpelten Möhre. Sie hatte ihr Leben satt und wollte endlich frisches Gras genießen. Also legte sich Frieda hin und dachte nach bis sie eine tolle Idee hatte. Der alte Bauer legte sich gerade in sein Bett und knipste die Lampe aus, als sich unten im Stall die junge Eselin am Holzloch des Stalls zu schaffen machte. Leise kroch sie an die frische Luft und tapste langsam zur Hofeinfahrt. Die Reise konnte beginnen. Den Berg hatte sie schnell erreicht und während ihrer Wanderung genoss sie immer wieder das saftige, grüne Frühlingsgras. Bald sah Frieda wegen der Dunkelheit kein Gras mehr vor ihren Augen und legte sich zum Schlafen auf den Boden. Um sechs Uhr morgens wachte die Eselin auf und ließ sich von den frühen Sonnenstrahlen wach kitzeln. Gut gelaunt reiste sie nun weiter bis sie staunend vor einem Zirkuszelt stand. Ihre Augen drehten sich sekundenschnell zu einem Einrad, das genau am Eingang an ein paar Seilen angebunden war. "Ia, ia, ia!", rief sie begeistert und nun wollte sie unbedingt den Clown suchen. Schließlich fand sie ihn im prächtigsten und größten Wagen. "Ich muss mich beeilen", murmelte er, "die Vorstellung beginnt gleich!" Frieda stiefelte dem Clown hinterher. Am Eingang schnürte er schwungvoll den Knoten los und setzte sich mit einem großen Sprung auf den Sattel. Schon sauste er mit einem Affenzahn um einen altmodischen Lampenschirm herum. Kunstvoll hüpfte er samt dem Einrad nach rechts und links und ließ seine Kunststücke vom Publikum und Frieda bestaunen. Auf einmal sprang der Clown vom Rad herunter und stellte es genau vor die Eselin. Der Clown grinste und Frieda stand mit offenem Maul da und setzte nun ein Huf auf das Pedal. "Quietsch-doing!" Das Einrad war an eine Zeltstange geprallt und schwankte gefährlich. Krampfhaft versuchte die Eselin das Gleichgewicht wieder zu bekommen. Mit dem anderen Vorderbein hielt sie sich am Lampenschirm fest und sprang hilflos mit den Hinterbeinen auf das Einrad. Jetzt bekam sie viel Schwung, so dass das Rad rasend schnell auf den Eingang zu stürmte. Gerade sauste sie am Vorhang in Richtung Zuschauerbänke vorbei und Frieda strampelte immer gefährlicher mit ihren Hinterbeinen." Uah "Hilfe…Achtung!", kreischte sie laut.
Das Einrad machte eine schnelle Kurve und sauste mit stürmischer Geschwindigkeit auf die Manege zu. Ihre Ohren waren vor Angst schon hoch gestellt und schon rumpelten die Manegenstufen unter ihr. "Au!", schimpfte sie, als sich ihr Schwanz wie ein Spinnennetz im Rad verfangen hatte.
Das Einrad drehte sich aber immer weiter und sie fuhr bestimmt zehnmal um den schreienden Zirkusdirektor , bis sie dröhnend und quietschend auf eine Konfettiröhre sauste. Es machte einen Knall und das bunte Konfetti spritzte nach allen Seiten. Die Zuschauer standen begeistert auf und der Zirkusdirektor rief laut ins Mikrofon: "Jetzt einen kräftigen Applaus für unsere unerwartete Nr.1 im Zirkusprogramm!" Während Frieda den Beifall genoss, saß in der ersten Reihe ein kleiner Kinderreporter, der das ganze Geschehen in sein Diktiergerät sprach. Dabei hielt er sich lachend den Bauch.

Ressort: Schreibwettbewerb

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