Immer die richtige Mucke

Lebenskünstler haben die schönsten Töne für jede Gelegenheit.  

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Wenn Gott wirklich ein DJ ist, dann hätte er Ende der 70er und Anfang der 80er Jahre seine beste Schaffenszeit gehabt. Wer das nicht glauben möchte, muss sich nur die Frisuren dieser Dekade anschauen: Sahen die Bee Gees nicht alle wie Jesus aus? Und die Musik folgte einer göttlichen Ordnung, nach der man sein CD-Regal einrichten sollte.

Mucke für jede Lebenslage und für jedes Gefühl: Es gibt die Musik vor dem Weggehen, die Musik beim Weggehen, die Musik nach dem Weggehen und die Musik zum Staubsaugen. Es erklärt sich von selbst, dass die letzte Kategorie die Wichtigste ist. Natürlich ist eine Warm-Up-Musik vor dem Disco-Besuch unerlässlich: Besonders empfehlenswert sind dafür Black-Music Hits zum Mitsingen unter der Dusche oder vor dem Spiegel, wie die Jackson-Five Palette oder die frühen Hits von Earth, Wind and Fire.

Für einen gelungenen Tanzabend braucht es dann richtige Kracher: Ein bisschen Beat, Rhythmus, Melodie. Ganz weit vorne: "I'm so excited" von den Pointer Sisters, der Hit von diesen schlecht gekleideten Damen, den man in jeder 80er-Jahre-Hit-Sammlung wieder findet. Auch toll: "Burn, Baby, burn". Acht-Minuten von der Saturday-Night-Fever-Musik. Wenn man dann erschöpft nach Hause kommt, gibt's was zum Entspannen: "Take a walk on the wild side" von Lou Reed, die Hip-Hopper von "A Tribe called Quest" fanden den Sample so gelungen, dass sie ihn für "Can I kick it" wiederentdeckten. Wer also für den Partyabend gewappnet sein möchte, darf auf diese Dreifaltigkeit nicht verzichten.

Dennoch: eine CD- Sammlung steht und fällt mit der Frühjahrsputzmucke. Diese vielen Stunden Saugen, Abstauben, Verrücken ohne anständige Untermalung? Unvorstellbar. Bühne frei für Barry White, dem König dieser Musikgattung. Um ihn richtig zu genießen, muss man "You're my everything" auflegen, Lautstärke ganz aufdrehen und los: mit dem Staubsauger durch die Wohnung - der Küchenboden wird zum Parkett, der Besen das hübsche Mädchen aus der Kneipe von gestern. Leichtfüßig und beschwingt tanzt und putzt es sich durch die Zimmer, ein bisschen wie Ally Mc'Beal und ihre Kanzleikollegen auf der Toilette. Und bloß nicht von den gaffenden Nachbarn irritieren lassen, das Lied dauert nur vier Minuten! Wer einmal eine solche Ekstase erleben durfte, weiß: God is a DJ.

Thomas Kiechle

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