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Alltag mal anders

Internatsleben – Ist es so wie bei Harry Potter?

Sonja Zellmann
  • Sa, 02. Juli 2022, 06:28 Uhr
    Neues für Kinder

Bennit Fuhrmann lebt als Internatsschüler im Kolleg St. Blasien in St. Blasien. Er nimmt euch mit auf eine Reise durch seinen Alltag: Leben und Lernen in der Schule.

Bennit Fuhrmann lebt seit eineinhalb Jahren im Internat in St. Blasien. Foto: Sonja Zellmann
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Habt ihr schonmal darüber nachgedacht, wie es ist, wie Harry Potter oder Hanni und Nanni im Internat zu leben? Werden da dauernd Streiche gespielt und gibt es Hausmeister, die einem nachts in den Gängen auflauern? Ganz wie in Filmen oder Büchern ist es natürlich nicht – aber auch nicht komplett anders. Bennit Fuhrmann (13) lebt in einem Internat: im Kolleg St. Blasien – in St. Blasien.

Gemeinsam mit zwei Mitschülern teilt sich Bennit ein Zimmer im Bereich der Gruppe 1. Zu dieser gehören die Internatsschüler aus den Klassen 5 bis 7 und zwei Internatserzieher, die sie betreuen. Das Kolleg ist ein katholisches Gymnasium, Kinder und Jugendliche können es ab der fünften Klasse bis zum Abitur besuchen – auch solche, die in St. Blasien und Umgebung bei ihren Eltern wohnen. Sie sind sogenannte Externe. Derzeit leben 250 der rund 800 Kolleg-Schülerinnen und -Schüler im Internat.

Das Kolleg ist ein altehrwürdiges, ehemaliges Klostergebäude mit langen Gängen und einem neueren Anbau. "In der ersten Woche waren die vielen Treppenhäuser etwas verwirrend, doch man kennt sich schnell aus", erzählt Bennit. Der Siebtklässler stammt von der Nordseeinsel Norderney. Er ist in der sechsten Klasse zum Halbjahr nach St. Blasien gekommen, weil die Schule seiner Insel nicht so viele Fächer und Aktivitäten bietet wie das Internat. Hier zu leben, passt für Bennit. In seinem Zimmer hat er ein Bett und einen Schrank für sich – wie seine beiden Mitbewohner. Mit ihnen versteht er sich gut. Wenn sie abends das Licht ausmachen müssen, quatschen die Jungs oft noch miteinander. Zum Gruppenbereich gehören außer den Schlafzimmern eine Sitzecke, ein Spielzimmer mit Tischtennisplatte und Sofas, das sogenannte Studium – ein Arbeitsraum, in dem jeder einen Schreibtisch hat – und eine Küche. "Hier kocht die Gruppe manchmal gemeinsam", sagt Bennit. "Aber meist essen wir im Speisesaal."

Die Internatsschülerinnen und -schüler werden an den Wochentagen um 6.30 Uhr geweckt, um 7.35 Uhr geht die Schule los. Nach dem Mittagessen finden allerlei AGs statt, es gibt zum Beispiel eine Brettspiel-AG, eine Theater-AG sowie mehrere Kunst-, Sport- und Musik-AGs. Bennit zeichnet gern. Er ist daher oft im "Atelier", wo gemalt und gewerkelt werden kann.

Zwischen 16 und 18.20 Uhr ist dann Lernen im Studium angesagt. Danach gibt es Abendessen. In der freien Zeit wird gespielt, gelesen, gedaddelt – wie zuhause auch. "Will man einen externen Freund besuchen, muss man das mit der Schule absprechen", erzählt Bennit. So wie andere das eben mit ihren Eltern bereden. In den Nächten sorgt eine Nachtwache für Ruhe. "Wer da auf den Gängen erwischt wird, bekommt erstmal Handyverbot", sagt Bennit. Das ist ihm und seinen Freunden auch schon passiert.

Und am Wochenende? Samstags ist Schule, aber dafür gibt es im Kolleg nie Nachmittagsunterricht. Samstagnachmittags werden oft Aktivitäten, wie Ausflüge, angeboten. Sonntags müssen die Internatsbewohner zum Gottesdienst – und zwar schick angezogen. "Das mit den Klamotten war anfangs etwas seltsam", berichtet Bennit. "Aber es machen ja alle, deshalb finde ich es inzwischen ganz normal."
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