Zischup-Interview

Ingenieur in der Natur

Mein Vater schickt uns regelmäßig ins Grüne und wir besichtigen dann Bäche, Wiesen oder auch Wasserrückhaltebecken, während er uns berichtet, was es da so alles zu tun gibt. Deshalb interessiere ich mich für seinen Beruf als Bauingenieur bei der Wasserbehörde im Landratsamt Freiburg und habe ihn dazu befragt.  

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Dieter Schuster   | Foto: Privat
Dieter Schuster Foto: Privat
Zischup: Seit wann arbeitest du in diesem Beruf?
Schuster: Meine erste Stelle habe ich 1988, also vor 26 Jahren, bekommen und seitdem arbeite ich – mit kleinen Unterbrechungen – auch in diesem Beruf.

Zischup: Gibt es etwas ganz Besonderes an deinem Beruf?
Schuster: Ja, grundsätzlich hat man als Bauingenieur immer den Vorteil, dass man das Ergebnis der Arbeit auch sieht. Die neue Brücke, das neue Haus, ein Tunnel oder neue Verkehrswege können in der Landschaft betrachtet werden. Und auch im Wasserbereich sind die baulichen Anlagen und Veränderungen deutlich sichtbar.

Zischup: Was muss man als Bauingenieur alles so machen, ist das nur Büroarbeit?
Schuster: Ein Bauingenieur muss planen, rechnen, organisieren und die Zusammenhänge mit anderen Bereichen berücksichtigen. Es gibt aber nur wenige Tätigkeiten, bei denen nur Büroarbeit ansteht. Da die Ergebnisse im Freien zu sehen sind, muss ein Bauingenieur auch oft dahin gehen, um eine gelungene Arbeit anzufertigen.

Zischup: Hast du ein Spezialgebiet, wenn ja welches?
Schuster: Jeder Bauingenieur muss sich spätestens im Berufsleben spezialisieren, da der Tätigkeitsbereich sehr vielseitig ist. Ich habe mich schon im letzten Teil des Studiums in den Bereich Wasser vertieft. Im Beruf war ich auch im Bereich Statik, im Brückenbau und in der Bauleitung tätig. Dies hätte mir auf Dauer aber nicht gefallen und ich habe mir dann etwas in der Wasserwirtschaft gesucht.

Zischup: Wolltest du schon immer Bauingenieur werden, war das schon immer dein Traumberuf?
Schuster: Ich wusste nicht genau, was ich werden sollte und hatte auch keine besondere Begabung in einem speziellen Gebiet. Ich dachte, Ingenieur wäre vielleicht geeignet für mich, da ich in Mathematik und Physik gut war, hatte aber keine genaue Vorstellung davon.

Zischup: Was ist der Unterschied zwischen Bauingenieur und Wasserbauingenieur?
Dieter Schuster: Der Wasserbauingenieur ist eine Spezialisierung in meinem Berufszweig. Er beschäftigt sich mit allen Baumaßnahmen, die mit Wasser in Verbindung stehen. Dies reicht von Staudämme bauen über Gewässerausbauten bis zu Wasserkraftprojekten und Maßnahmen zur Kanalisation, Abwasserreinigung und Trinkwasseraufbereitung. Er muss also sehr vielseitig sein.

Zischup: Was hast du schon alles erreicht?
Schuster: Die größten Projekte bei mir waren Hochwasserschutzmaßnahmen, die nach Überflutungen dringend erforderlich waren, die Planung eines Hochwasserrückhaltebeckens und die Beteiligung an vielen wichtigen Planungen in der Region.

Zischup: Was gefällt dir nicht an deinem Beruf?
Schuster: Nur ungern schreibe ich lange Berichte oder lange Briefe. Dies muss ich zum Glück nicht oft machen.

Zischup: Musstest du auch schon Vorträge halten, wenn ja vor wie vielen Personen?
Schuster: Vorträge muss ich schon ab und zu halten. Da ich mich dazu gut vorbereiten kann und mich das Thema auch interessiert, macht dies auch Spaß. Neulich hatte ich einen Vortrag über Hochwassergefahrenkarten vor 150 Personen. Das war mein Rekord.

Zischup: Was macht dir am meisten Spaß an deinem Beruf?
Schuster: Es gefällt mir sehr, wenn ich ein Projekt im Entstehen bis zur Fertigstellung begleiten kann.

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