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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2017 I

John de los Libros

  • Zulema Klein Fernández, Klasse 4 & Grundschule Tunsel

  • Sa, 08. April 2017, 01:09 Uhr
    Schreibwettbewerb

     

Von Zulema Klein Fernández, Klasse 4, Grundschule Tunsel

B. Zetti ist in der Bibliothek auf der Suche nach spannendem Lesestoff. Plötzlich sieht er ein
dickes, altes Buch mit goldenen schnallen. Er öffnet es, kann gerade noch "Unglaublich!" rufen – und schon ist er mittendrin im Abenteuer.
Verwirrt schüttelt B. Zetti den Kopf. Er war nicht mehr in der Bibliothek, sondern er saß im hohen Gras und beobachtete gerade einen Marienkäfer, der langsam an dem hohen Gras hochkletterte. "Uff", stöhnte B. Zetti und ließ sich ins Gras fallen. Seine Nase juckte und seine Haut brannte wegen der tiefstehenden hellen Sonne. "Wo bin ich nur?", wunderte sich B. Zetti und kratzte sich am Kopf. Er rappelte sich auf. Langsam lief er in das Gras, bis er ein paar kleine zerbrechliche Hütten fand. Das Stroh wippte im Wind. B. Zetti näherte sich mit kleinen Schritten den Hütten entgegen. An einer der Hütten angekommen, klopfte B. Zetti an der Tür, und ein kleiner, hellblonder Junge öffnete die Tür. "Hallo", wisperte der Junge schüchtern. "Guten Tag", murmelte B. Zetti etwas verlegen, "wo bin ich hier denn gelandet?" "Na", der Junge kicherte, "im Bücherland." "Äääähhhhh?" B. Zetti kniff die Augen zusammen. "Und was, ja ……"–begann B. Zetti, doch weiter kam er nicht. Der kleine Junge riss ihn nämlich ganz schnell in die Hütte.

"Was soll das?", beschwerte sich B. Zetti. "Es musste sein!", wehrte sich der Junge. "Kennst du denn nicht den grimmigen "John de los Libros"?", weinte der Junge. "Was macht der denn?", drängte B. Zetti.
"Er verbrennt jede Bücher des Landes und der, der noch Bücher hat, wird ins Gefängnis gesteckt. Aus der Asche und Kohle lässt er sich von gezwungenen, schwachen Leuten unechtes Geld machen, damit er alle betrügen kann! Und unser Drache hätte alles retten können!", sprach der Junge gedankenversunken. "Doch er hält ihn in einem Käfig mit viel Efeu gefangen, und durch den Efeu verliert er seine Kräfte." "Wo genau hält er ihn den gefangen?", fragte B. Zetti ungeduldig. "In der verlorenen Stadt", antwortete der Junge. "Niemand, der es versucht hat, den Drachen zu befreien, ist je wieder zurückgekommen", warnte der Junge. "Ist egal, wir müssen unbedingt dorthin!", sagte B. Zetti bestimmt.

"Meine Oma könnte uns sagen, wo wir genau hin müssen", meinte der Junge sicher. Der Junge schaute zu Boden und sagte: "Ich heiße übrigens Tendai." Auch B. Zetti stellte sich vor: "Ich heiße B. Zetti." Stille. Nach einer Weile stieg Tendai auf einen Stuhl und schaute angestrengt durch den Schlitz von seinem Rollladen. "Wir können gehen", flüsterte Tendai. B. Zetti drückte vorsichtig die Tür auf, und Tendai wies ihm den Weg. Bald befanden sich die beiden vor einer kleinen Hütte, und daneben türmten sich behutsam Kräuter auf der Erde. Tendai klopfte an ihrer Tür. Kurz darauf öffnete eine Frau mit vielen Lachfalten im Gesicht. "Das ist Oma Ide", stellte Tendai sie stolz vor. "Sie weiß alles!"

"Kommt herein!", meinte Oma Ide und schaute beide herausfördernd an. "Also, wir wollten …Ja, also, wir …Wir …", begann Tendai. "Wir wollten Sie fragen, wo sich genau die verlorene Stadt befindet", half ihm B. Zetti weiter. "Es gibt keine Hoffnung mehr", meinte Oma Ide. "Wer will schon wieder die Weisheit durch Bücher in die Welt bringen?", fragte Oma Ide hoffnungslos. "Wir", flüsterte B. Zetti. "Ich sage euch nur, dass ihr nicht die verlorene Stadt finden sollt, sondern sie muss euch finden", bemerkte sie. Oma Ide lachte herzhaft. "Lauft einfach los!", kommandierte sie dann. "Tschüss, ihr beiden … und viel Glück!", rief sie und schubste erst Tendai, dann B. Zetti aus der Hütte. "Aua!", stöhnte B. Zetti und rieb sich den Hintern. "Los, komm!", drängte Tendai.

Anschließend, als beide fast verdurstet waren, begegnete ihnen ein reinlicher Teich, und über
dem Teich ragte ein Drachenkopf aus Stein.
"Ich trink mal was!", bestätigte B. Zetti. "Ja", meinte Tendai und ließ sich erschöpft auf den Boden fallen. Und ihm fielen die Augen zu. Im Traum hörte er ein paar Hilferufe, aber er ließ sich nicht abschrecken. Irgendwann, nach einem lauten Gähnen, stand Tendai auf. "B. Zetti?", rief er. "Bist du fertig?"

"Hilfe!", erklang es da statt einer deutlichen Antwort. "Tendai, ich bin im Drachenmaul! Hilf mir!" Tendai zögerte nicht lange und kletterte in das Drachenmaul. Der Stein war glitschig, und es roch muffig. "Hilfe! ..." Tendai machte, so schnell er konnte. Bald füllte Wasser das Steinmaul. Tendai erkannte B. Zettis Kopf, der schon fast im grünen, stinkenden Wasser versunken war.

Tendais Herz brummte wie verrückt. Er griff nach B. Zettis Hand. Dann war alles still. Das Wasser verschwand, wie von Erdboden verschluckt. Tendai stand auf. Neben ihm war B. Zetti und rappelte sich auf. "Geht es dir gut?", fragte Tendai unsicher. Er erblickte eine blutende Wunde an B. Zettis linkem Bein. "Tut kaum weh", lächelte B. Zetti. "Es war so – begann B. Zetti -, als ich das reinliche Wasser des Teiches gekostet habe, hat mich das Wasser hochgezogen ins Drachenmaul; es war so wir ein magisches Wasser." "Komm", flüsterte Tendai dann, "wir gehen weiter." "Nein, Tendai!", rief B. Zetti, "ich habe vorher einen Gang im Drachenmaul entdeckt!" "Okay, wir gehen, aber vorsichtig!", ermahnte ihn Tendai. Angestrengt liefen sie geduckt den Gang entlang. "Vorsicht!", warnte Tendai. Eine Menge Ratten huschten den Gang entlang. "Iiiiih", schrie B. Zetti auf. "Pssst", ermahnte ihn Tendai.
Entschlossen liefen sie weiter. Der Gang endete.
"Da unten ist ein Zimmer!", flüsterte B. Zetti und sprang geschickt auf den wolligen Boden
des Zimmers. Tendai aber purzelte schusselig herunter. "Unglaublich!", staunten Tendai und B. Zetti.

Sie waren in ein kleines Zimmer gelandet. Dort stapelten sich hier und da eisige, schwarze Käfige. Dort drinnen waren jede Menge Drachen eingesperrt! Jede Menge Efeuäste und -kränze waren um die Käfige aufgehängt! Alle Drachen waren blass und sie hatten kaum Futter noch Wasser im Speisebehälter. Alle gaben ein mattes Geräusch von sich. Tendai erschrak fürchterlich. Fassungslos zwängte er seine Hand durch die Gitterstäbe und betastete fachmännisch die Schuppen eines grünen Drachens.

"Gar nicht gut, aber auch keine Krankheit", stellte Tendai fest. Schritte erklangen im Gang. "Komm!", wisperte B. Zetti, und sie versteckten sich hinter zwei Kartoffelsäcken. Die Schritte kamen näher, ein dicker, grimmiger Mann betrat das Zimmer:
"John de los Libros", flüsterte Tendai, "wir sind in seinem Palast!" Der Mann lief triumphierend zu einem Käfig und schrie zufrieden: "Ihr könnt nie mehr die Bücher samt Weisheit in die Welt bringen!" Der Drache spie wütend ein winziges Flämmchen. "Und der Schlüssel eures Käfigs bleibt natürlich bei mir", lächelte John de los Libros hinterhältig. Er schüttelte zufrieden sein Schlüsselbund, wo der Schlüssel für die Käfige einsam baumelte.
Tendai und B. Zetti wechselten verzweifelte Blicke. "Ich muss mich dann leider verabschieden", äffte John de los Libros und verschwand.

Tendai schüttelte verzweifelt den Kopf. B. Zetti saß mit offenem Mund da und starrte auf die Käfige. "Wir müssen bei Nacht den Schlüssel klauen!", sagte Tendai hoffnungsvoll. "Okay", meinte B. Zetti. Tendai setzte sich zu B. Zetti und meinte: "Ein bisschen Schlaf wäre nicht schlecht", und legte
sich auf den Boden. B. Zetti tat es ebenfalls. Selbst er war erschöpft von der langen Reise.

Bald erklang ein leises Schnarchen hinter den Kartoffelsäcken … B. Zetti blickte in die Dunkelheit. Ein Glockenschlag hatte ihn geweckt. Es war 12 Uhr mitternachts! "Tendai", flüsterte B. Zetti in die Dunkelheit. "Wir müssen los, wenn wir heute noch den Schlüssel klauen wollen!" Ein leises Krächzen antwortete: "Ja, ja, ich muss nur noch meine kleine Taschenlampe aus meiner Hosentasche kramen!" Anschließend blinkte ein heller Lichtstrahl neben B. Zetti. Tendai lächelte verschlafen.

Geduckt schlichten sie aus dem Zimmer. Tendai kannte sich perfekt aus. Sie liefen einen anderen Gang entlang, wo Gemälde und Porträts die Wände bedeckten. Auf einem, schaute ein grimmiger Schlossherr zu ihnen herunter, auf einem anderen schauten fröhliche Gesichter obendrein. Ein lautes Schnarchen erklang im Gang. Tendai drückte vorsichtig eine kleine, beschmückte Tür auf. Das Schnarchen wurde lauter. Tendai betrat das Zimmer als Erstes.

Bunte Gardinen schmückten die zwei Fenster im Zimmer. Eine Blumenvase stand majestätisch mit einer einzigen roten Blume auf dem Tisch und ein mit Mustern überzogener Teppich breitete sich auf dem säuberlichen Boden aus. B. Zetti konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen: Auf einem roten Bett, überzogen mit einem feuerroten Laken, schlief John de los Libros. Bei jedem Atemzug wippte den Bund mit dem Schlüssel auf und ab. Auch Tendai grinste. "Ich hole den Schlüssel", versicherte Tendai B. Zetti und lief flink zu dem Bett. B. Zetti hielt die Taschenlampe ganz fest. Tendai hielte ein kleines Taschenmesser aus seiner Hosentasche und zerschnitt den Bund mit den Ketten. Doch plötzlich klangen Schritte im Gang. B. Zetti ließ vor Schreck die Taschenlampe fallen, und das Licht erlosch. John de los Libros schlief zum Glück aber weiter …

Tendai fiel über den Teppich und landete gerade
neben B. Zetti auf dem edel gemusterten Teppich.
"Wir müssen uns verstecken!", jammerte Tendai.
"Wo denn?", fragte B. Zetti hilflos. In diesem Zimmer war alles total ordentlich, wo sollten sie sich denn verstecken? B. Zettis Augen wuchsen – er hatte das Gefühl, als ob gerade fliegen würde! Verwirrt schaute er auf den wieder schlafenden Tendai. Sie flogen – mit Teppich! Nämlich der von dem Zimmer von John de los Libros!

Der edle Teppich flog sachte durch die Nacht. Tendai war bereits aufgewacht. "Fliegen wir?", fragte er sehr verwirrt. "Glaub, was du siehst!", lachte B. Zetti. "Ja, wir fliegen." "Mit dem Teppich von John de los Libros?", fragte Tendai. "Klar!", antwortete B. Zetti. Entspannt ließ er sich vom Wind die Haare zersausen. Wütend fegte der Wind übers Land.
"Wo will uns dieser Teppich nur hinführen?", fragte sich B. Zetti. "Mal sehen" gab Tendai als Antwort zurück. Hinter ein paar Bäumen stand eine magische Baumhütte. Tendai entdeckte sie als Erstes. "Der Teppich landet!", wundert sich B. Zetti. Und so war es. Langsam glitt der Teppich mit B. Zetti und Tendai in Richtung der magischen Hütte. Es war bereits heller geworden.

Nach einem atemberaubenden Looping setzte er zur Landung an. "Komm!", sagte B. Zetti, "klopfen wir mal an der Hütte." Mit langsamen Schritten lief B. Zetti mit Tendai zu der Hütte. B. Zetti klopfte. Wie von Zauberhand öffnete sich die kleine Tür, und Tendai hielt den Atem an. B. Zetti betrat als Erster den Baum innen. Überall quetschten sich kleine, bunte Flaschen aus Glas in die Regale. Vorne war ein kleiner Tisch, und ein dünner, alter Mann mit langem Bart schaute sie erwartungsvoll an.

"Hallo", sagte B. Zetti höflich und machte einen kleinen Knicks dazwischen. "Guten Tag, Herr Magier", raunte Tendai heiser. Auf dem Gesicht des Mannes blitzte ein kleines Lächeln. "Zaziki hat euch gebracht, oder?" Der Mann holte kurz Luft und sagte weiter: "Ihr wolltet John de los Libros den Schlüssel
klauen, oder?" B. Zetti schaute Tendai erstaunt an. "Das stimmt", brach es aus B. Zetti heraus. "Woher wissen … ""Ich weiß alles, Kind", kam ihm der Mann zuvor. "Zaziki ist mein alter indischer Teppich", sagte der Mann dann lächelnd.

Er stand auf und ließ die Hand um die Fläschchen herumgleiten. Kurzer Hand griff er nach einer grünen Flasche. "Hier", meinte der Mann und reichte B. Zetti die grüne Flasche. "Mach sie einfach auf, wenn ihr Hilfe braucht", und schaute die beiden verschwörerisch an. "Adle", und plötzlich verschwand er.

"Einfach so …! Okay!", sagte B. Zetti, "lass uns gehen!" Gemeinsam gingen sie nach draußen. Der Teppich lag immer noch auf dem feuchten Boden. Erst stieg B. Zetti auf den Teppich Zaziki, dann Tendai. "Auf zum Zimmer des Johns!", befahl Tendai dem Teppich Zaziki. Wie auf Befehl begann Zaziki abzuheben. Wieder glitten sie gemütlich über das Land. Es war bereits die Sonne am
hellblauen Himmel aufgestiegen. "Das Problem ist, …", begann Tendai, "dass wenn wir jetzt den Schlüssel holen wollen, lassen uns die Wachen niemals herein!" B. Zetti nickte zustimmend. "Jetzt öffne ich mal unsere Hilfeflasche", erwidert B. Zetti, "wir brauchen sowieso Hilfe, und zwar auf der Stelle! B. Zetti schraubte den Deckel auf, und plötzlich stieg erst eine pinke Wolke aus der Flasche. Und dann war da ein Flaschengeist!

Er schwang sich hin und her und fragte: "Braucht ihr meine Hilfe?" "Na ja ……", stotterte Tendai. "Gestalten, ich heiße Mishu", stellte sich der Flaschengeist vor. B. Zetti bemerkte, dass es ein
Mädchen war. "Was ist?", fragte Mishu und klimperte mit ihren goldenen Armbändern um die Wette. "Ja, wir brauchen deine Hilfe", erwiderte Tendai. "Könntest du uns vielleicht Narrenkostüme zaubern?", fragte B. Zetti. "No hay problema", trillerte sie und hielt schon zwei rot und grün gemusterte Narrenkostüme in ihren Händen. "Bitte sehr", lächelte sie, "noch was?" "Nein, alles bestens", versicherte B. Zetti und griff nach Tendais Arm. "Los", rief er und zog Tendai hinter sich her.

Bald sahen sie einen so was von mächtigen Palast, wo eine Marmorstatue von John de los Libros den Eingang schmückte und in goldener Schrift stand:
"John de los Libros". Da und dort zwei verkohlte Bücher. "Grässlich … müssen wir dort herein?", jammerte Mishu. "Leider ja", beteuerte Tendai und betrachtete den Palast und den Haupteingang. "Mishu", sagte B. Zetti, "könntest du uns mal helfen? Mit den Glöckchen an dem angezogenen Kostüme kommen wir nie unbemerkt zu diesem Zimmer mit den Drachen. Zauber uns die Glöckchen weg!" "Auf Befehl, Herrschaften", gluckste Mishu, und im Nu waren die Glöckchen verschwunden.

Bei der Tür versperrten die Wachen ihnen den Weg mit eisernen Lanzen. "Wer seid ihr?", fragte der eine Mann als Wache. "Narren", log Tendai. "Aha, die lustigen Narren!", lachte die eine Wache. Die anderen sperrten ihnen den Weg frei.

"Auf ins Zimmer Nummer 17." "Glück gehabt!", flüsterte B. Zetti. Mishu in Tendais Hosentasche jammerte kläglich: "Meine Güte!", und kam zum Vorschein. Vorbei an Fotos, Statuen und Rüstungen hörte B. Zetti plötzlich etwas erschöpft grummeln. "In das Zimmer!", B. Zetti wies in das Zimmer. Leise
huschten sie hinein. Wehmütig sah Mishu die Drachen an. "Ich dachte, sie wären in der verlorenen Stadt!" "Nö", meinte Tendai. "Aber dachten wir auch!""Könntest du uns ein bisschen Drachenfutter herzaubern?", bat B. Zetti. "Klar!", rief Mishu. Und im Nu waren die Behälter der Drachen voll mit Obst, Fisch, Getreide und Salzsteinen. Gierig stürzten alle Drachen auf das gelungene Festmahl. "Danke!" zwinkerte B. Zetti. "Bitte!" lächelte Mishu. "

Könntest du uns zum Schlüssel zaubern?", fragte Tendai. "Mal sehen", kicherte Mishu, und sie waren plötzlich wieder im Zimmer. "Da liegt ein Schlüssel an einem Bund", rief Mishu und griff nach dem Bund. "Wartet mal!", sagte B. Zetti. Ein einziges kleines Buch lag unter dem Bett von John de los Libros. B. Zetti holte sich es. Das kleine Buch war in braunes Leder eingebunden und darauf stand: "Mein Tagebuch". B. Zetti steckte es sich in seine Hosentasche. "Gut! Verschwinden wir!", gab Tendai das Kommando. "Zauber uns wieder ins Drachenzimmer."

"Zu Befehl, Herren!", rief Mishu, und sie purzelten auf die Kartoffelsäcke. "Zuerst müssen wir
schlafen, sonst habe ich keine Zauberkräfte mehr", jammerte Mishu. "Na gut, und morgen befreien wir die Drachen", gab Tendai nach. "Mishu, zaubere eine Kopie von dem Schlüssel", befahl B. Zetti dann.
"Gut", meinte die, und schon war die Kopie in John de los Libros Zimmer. "Gute Nacht!", sagte Mishu und verschwand in der Flasche. B. Zetti schraubte den Deckel behutsam zu. Tendai war schon eingeschlafen, und B. Zetti legte sich hin.

Plötzlich bemerkte B. Zetti das Tagebuch. Er öffnete die Augen und las im Mondschein die erste Seite des Tagebuchs: "Liebes Tagebuch, heute hat Mama was ganz schlimmes mit Papa gemacht. Sie haben meine Bücher verbrannt, als ich geschlafen habe. Sie haben gesagt, dass Bücher unschlau machen und wenn ich groß bin, ich alle Bücher verbrennen muss. Und auf Befehl! Johnnie de los Libritos."

B. Zetti schlug erschrocken das Tagebuch zu. "Du meine Güte!" Das blieb B. Zettis Geheimnis! John de los Libros war im Gegenteil – eine Leseratte
gewesen! Auf dem Buchrücken des Tagebuches prägte sogar ein Foto von dem lieben Johnnie de los Libritos anstatt ein grimmiger böser Mann. Er war neben einem kleinen Baum mit zwei Lieblingsbüchern von ihm. Darüber prägte aber noch ein Foto von Kater Mau, wahrscheinlich seinem Kater. Mit ein paar Fehlern hatte Johnnie de los Libritos geschrieben: "Kader mau." B. Zetti schloss bedrückt die Augen. "So ein Tag", lummerte er verschlafen.

"B. Zetti!", weckte ihn jemand. "Was ist?", stöhnte er schlaftrunken. "Wir wollen die Drachen befreien!", sagte Mishu. Sofort war B. Zetti hellwach. Tendai drehte an jedem Schloss, und die Schlösser öffneten sich mit einem leisen Klack. "Verschwinden wir!", sagte Tendai sofort nach der Befreiung der Drachenarmee. "Der Schlüssel leuchtet doch noch!", bemerkte Mishu. Ein heller Lichtstrahl führte in eine kleine Kammer. "Na, gut!", stöhnte Tendai und ging mit in die Kammer. Dort, mitten in Mehl und Getreidesäcken stand ein einsamer Käfig - mit Drache!

Tendai machte sofort eine elegante Verbeugung. Auch Mishu machte höflich einen Knicks. B. Zetti machte es ihnen nach. Der Drache schaute alle gutmutig an. "Wer ist das?", flüsterte B. Zetti.
"Der Hüter des Landes!", sagte Mishu, "er kann John de los Libros vernichten!" Hastig drehte Tendai den Schlüssel im Schloss. Als er aufknackte, schloss Tendai die Gittertür auf und machte sofort wieder einen Knicks. Der Drache leuchtete auf. Seine Schuppen glänzten mit der Sonne um die Wette. B. Zetti dachte sofort, er wäre aus purem Gold. Mishu setzte sich auf den Drachen. Tendai auch und als letzter B. Zetti. "Und das ist sicher?", fragte B. Zetti unsicher. "Auf dem goldenen Drachen ist alles sicher", erwiderte Tendai leise.

Sachte glitten sie durch die Luft und Leute, die in den Himmel blickten, machten erleichterte und erstaunte Gesichter. Als B. Zetti einen Scheiterhaufen erblickte, glitten sie schwungvoll nach unten, direkt neben den Scheiterhaufen. "Oh nein, wir kommen zu spät!", hauchte Mishu und starrte auf den Scheiterhaufen. "Das sind nur ein paar, aber viele können wir noch retten", meinte Tendai und zeigte mit dem Zeigefinger auf einen Haufen Leute mit Fackeln, majestätisch angezogen und einen Haufen Bücher und davor John de los Libros, der schadenfroh lächelte und schrie: "Fackeln hoch!",
und damit schwangen die Männer die Fackeln ins Büchermeer.

"Nein!", schrie B. Zetti entsetzt. Wie versteinert hoben alle Männer die Fackeln hoch. B. Zetti trat immer näher und näher. Der Wind blies sachte die brennenden Fackeln aus und B. Zetti sprach langsam und deutlich auf John de los Libros ein: "Sie …", B. Zetti kramte das Tagebuch aus seiner Hosentasche, "waren der beste Leser überhaupt! Denn Sie lieben Bücher!" John de los Libros Augen
weiten sich traurig. "John de los Libros, Sie müssen nicht böse sein, denn Sie müssen die Weisheit in die Welt zurückbringen!"

Mishu und Tendai wechselten erstaunte Blicke, während der goldene Drache langsam mit dem
Kopf nickte. John de los Libros schwieg. "Es stimmt", gab er dann zu. "Meine Eltern wollten, das ich alle Bücher verbrenne und verbrannten auch alle meine Bücher." Eine kleine, aber entdeckbare Träne baute sich den Weg über John de los Libros Backe. "Ich konnte mich doch nicht als kleiner Junge wehren!", schluchzte er, "aber jetzt werde ich meinen Traumberuf leben: Schriftsteller!" "Ja!", sagte B. Zetti. "Leben Sie ihren Traum!", und plötzlich stürzte sich John de los Libros auf B. Zetti: "Danke, dass du mich aus diesem Gezwänge gerettet hast."

B. Zettis Herz bekam einen warmen Schauer. Freude umhüllte ihn. Bald würde er zurückkehren und Betti Z. von seinem Erlebnis erzählen. Bei jedem Schritt quoll Freude aus seinem Herzen. Ja, was für ein tolles und spannendes Abenteuer!

Ressort: Schreibwettbewerb

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