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Musik

Kinderliedmacher Rolf Zuckowski wird 70

  • dpa

  • Fr, 12. Mai 2017
    Panorama

     

Rolf Zuckowski schuf erfolgreiche Kinderlieder über das Träumen.

Seine Stimme erinnert viele an die Kindheit – Rolf Zuckowski.   | Foto: dpa
Seine Stimme erinnert viele an die Kindheit – Rolf Zuckowski. Foto: dpa

HAMBURG (dpa). "In der Weihnachtsbäckerei", "Wie schön, dass du geboren bist" und "Was zieh’ ich an?" kennt scheinbar jedes 90er-Kind. Der Liedermacher, der für die Ohrwürmer sorgte, Rolf Zuckowski wird am heutigen Freitag 70 Jahre alt. Seit 40 Jahren macht er Musik für Kinder.

Vom großen Tourneebetrieb hat sich Zuckowski verabschiedet, lieber reist er jetzt allein mit der Gitarre oder gar nur der Ukulele als "Grußwortsänger" zu Auftritten. Das Singen seiner Lieder übernehmen auch auf der aktuellen Tour zum Jubiläum "40 Jahre Rolfmusik" vor allem andere, ob Kindergartengruppen oder Erwachsenenchöre. "Es gab Jahre, in denen ich viel dafür getan habe, dass meine Lieder bekannt werden", sagt er. "Früher wurde extrem viel von mir im Radio gespielt, heute ist das kaum noch der Fall. Aber wenn sich dann das Repertoire selber trägt, kann man über andere Dinge nachdenken."

Die Leidenschaft für Gesang und Gitarre hatte ihn schon als Mitglied der Schulband gepackt. Sein Vater, ein Seemann, schenkte ihm die erste Gitarre. Zunächst war er mit Pop, Schlager und Folk unterwegs. Doch nachdem er mit der Band Peter, Sue & Marc beim Grand Prix dabei war – als Texter und Produzent – und für zahlreiche Künstler geschrieben hatte, entdeckte er die Kindermusik für sich. Schließlich ist er seit 1971 selbst Vater.

Alles begann vor 40 Jahren mit der "Vogelhochzeit". Das Singspiel wurde zu seinem ersten Erfolg als Kindermusiker und zu einem seiner größten überhaupt. Von den Jüngsten begeistert in Endlosschleife gehört, macht sich Zuckowski bei Älteren deswegen bisweilen unbeliebt. Als "singende Nervensäge" und "unsäglicher Heile-Welt-Poet" wurde er kritisiert. Der Direktor der Staatlichen Jugendmusikschule Hamburg, Guido Müller, ist hingegen voll des Lobes: "Die Texte sind kindgemäß, aber nicht trivial, sie sind vielschichtig, trotzdem gut verständlich, oft lustig, augenzwinkernd, und sie transportieren Inhalte, die äußerst bedeutsam für Kinder sind." Liebe- und fantasievoll singe er über wichtige Themen wie das Alleinsein, Größerwerden oder Träumen.

"Die "Weihnachtsbäckerei" ist sicherlich mein Erkennungszeichen, aber direkt dahinter kommt "Wie schön, dass du geboren bist" – ich vermute, dass es in Deutschland das meistgesungene Lied unserer Zeit ist", sagt er. Zum eigenen Geburtstag dürfte er sein Lied mehrfach hören. Drei erwachsene Kinder und vier Enkelkinder hat das im Hamburger Stadtteil Blankenese lebende Ehepaar Zuckowski, darunter Sohn Alexander, den es als Komponist und Produzent in die Popbranche zog. Er schreibt Lieder unter anderem für Udo Lindenberg und Adel Tawil.

Für sein Lebenswerk erhielt Zuckowski 2008 den Echo. Zukünftig will er mit Verlag und Schallplattenfirma "gemeinsam überlegen, wie mit meinen Liedern umgegangenen wird". Das sei ihm sehr wichtig, "denn ich werde 70 und hoffe, ich werde 80 oder 90".

Ressort: Panorama

  • Artikel im Layout der gedruckten BZ vom Fr, 12. Mai 2017: PDF-Version herunterladen

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