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KRANKENHAUSÖKONOMIE
Zuschrift zu BZ-Artikel "Helios war ein schwerer Partner" vom 20. November:
Sämtliche Meinungsäußerungen in diesem Artikel lassen aufhorchen: Sie verkennen die Gesamtentwicklung seit 2003 (mit der Schließung der Geburtshilfe unter Helios), die sowohl das deutsche Krankenhauswesen als auch die Medizin selbst betreffen. In vielen Verhandlungen mit Helios (Patienten wurden erstmalig unter Helios als "Kunden" bezeichnet) galt nur eine einzige Zielmarke: Wirtschaftlichkeit! Die Medizin, die bis heute in ihren Erkenntnissen und Therapiemöglichkeiten rasant wächst, wurde/wird als "Vehikel" für derartige Konzerne mit ihren Konzepten genutzt. Das hätten die politisch Verantwortlichen wissen müssen! Sie hätten durch regelmäßigen Wissensaustausch im Bereich Krankenhausökonomie und auch in der Medizin über Jahrzehnte die Strategien eines Überlebens frühzeitig angehen können. Sie blieben aber bis zuletzt passiv. "Es lief ja alles." Und jetzt das große Erwachen. Das wundert nicht. Helios macht sein Ding – zu Recht, da die Medizin schon längst andere Ufer betreten hat, als man das in Breisach wahrhaben will. Es sind nicht Emotionen gefragt, die seit Wochen BZ-Kommentare und Texte beherrschen. Sachlichkeit ist bei der seit vielen Jahren schon absehbaren Krankenhausschließung angebracht: Die Bevölkerung will optimal behandelt werden – und dazu gehören Kenntnisse in der beschriebenen Breite. Auch diese wurden niemals vermittelt. Begriffe wie "Gesundheitskampus" oder die schon seit Jahrzehnten bestehenden "MVZn" in die Debatte mal soeben einzuwerfen, zeugen eher von "Alternativ-Reaktionen" als von Kenntnissen der Wirtschaftlichkeit und Durchführungsproblematiken derartiger Einrichtungen. Auch hier scheint der Blick über den regionalen Tellerrand zu fehlen.

Joachim Kerl, ehemaliger Belegarzt Rosmann-Krankenhaus, Merzhausen
Schlagworte: Joachim Kerl
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