BZ-Interview
Freiburger Sprachwissenschaftlerin über die Jugendsprache
„Is ja hamma, Alder!“: Heute beginnt an der Freiburger Universität die „Sechste internationale Konferenz zu Jugendsprachen“ – mit Schwerpunkten bei der am Gastarbeiterdeutsch orientierten Kommunikation von Jugendlichen und dem Stil schriftlicher
Äußerungen in Internet-Netzwerken. Mit Helga Kotthoff, der Organisatorin der Tagung, sprach Bettina Schulte.
BZ: Frau Kotthoff, was ist eigentlich an Jugendsprache so spannend?Helga Kotthoff: Die Jugend versucht, sich sprachlich abzugrenzen. Zunächst natürlich von den Erwachsenen: von der Schule, der Norm. Sie versucht, eigene Sprechstile zu finden. Diese Stile sind relativ kurzlebig.
BZ: Wenn Jugendsprache ein schnelllebiges Phänomen ist: Hat es dann Sinn, sie lexikalisch zu erfassen? Bei Jugendlichen ernten diese Wörterbücher meist Spott und Hohn.
Kotthoff: Das hat schon Sinn. Zum Beispiel wollen ausländische Deutschlehrer wissen: Wie redet die deutsche Jugend? Aber andererseits muss man diese Lexika mit Vorsicht ...