Marbacher Archiv kann Kafka-Briefe nicht kaufen
Weltkulturerbe unterm Hammer

111 Briefe, Post- und Ansichtskarten von Franz Kafka an seine Lieblingsschwester Ottla sollen versteigert werden. Zu einem Schätzpreis von 500 000 Euro. Das Literaturarchiv in Marbach ist interessiert – doch leider fehlt das nötige Geld.
Ottilie, genannt Ottla, die Jüngste, war Franz Kafkas Lieblingsschwester. Kafka bewunderte sie wegen ihrer Standfestigkeit und ihrem Durchsetzungsvermögen – Eigenschaften, die ihm abgingen. Vor allem in den letzten sieben Jahren vor seinem Tod, nachdem die Tuberkulose mit einem Blutsturz ausgebrochen war, kümmerte sie sich um sein Wohlergehen. Wie oft sie bei der Prager Arbeiterunfallversicherung vorgesprochen haben muss, um Krankschreibungen, Kuraufenthalte und nach langem Ringen, die vorzeitige Pensionierung ihres Bruders zu erwirken: Das geht hervor aus den Briefen des Schriftstellers an Ottla. 111 Briefe, Post- und Ansichtskarten sind erhalten und im Besitz von Ottlas Enkeln. Nun sollen sie am 19. /20. April vom Berliner Auktionshaus J. A. Stargardt versteigert werden – zu einem Schätzpreis von 500 000 Euro.
Es besteht selbst bei den Erben Einigkeit ...
Es besteht selbst bei den Erben Einigkeit ...