Männer sind immer noch eine Ausnahme

Trotz der bundesweiten Akademisierung des Berufes gibt es weiterhin viel zu wenige Hebammen.  

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Jonas Küppers, männliche Hebamme, mit einer Übungspuppe  | Foto: Friso Gentsch (dpa)
Jonas Küppers, männliche Hebamme, mit einer Übungspuppe Foto: Friso Gentsch (dpa)
Mit der bundesweiten Akademisierung des Hebammenberufs steigt die Zahl der Studienangebote weiter. Die Reform – in Form der Umstellung von einer Ausbildung an Hebammenschulen auf ein Bachelorstudium mit hohem Praxisanteil – sei "längst überfällig" gewesen, sagte Wissenschaftlerin Cornelia Schwenger-Fink. Es fehle an Hebammen, so dass manche Kreißsäle vorübergehend abgemeldet oder gerade in kleinen Häusern ganz geschlossen werden müssten. Um die Lage der Hebammen und der Geburtshilfe zu verbessern, seien weitere Schritte nötig, mahnte die Expertin von der Fachhochschule des Mittelstands (FHM) in Hannover.

Dazu gehörten bessere Verdienstmöglichkeiten und eine Entlastung von fachfremden Tätigkeiten wie Reinigungsarbeiten oder bürokratischen Dingen. Die Reform war Ende 2019 beschlossen worden, die Umsetzung ist mit einer Übergangsfrist in vollem Gang. Nach Einschätzung von Schwenger-Fink wird der Beruf mit der Akademisierung attraktiver – auch für Männer, die in dem Beruf bisher noch eine Ausnahme seien. Es eröffneten sich europaweite Berufsperspektiven und bessere Aufstiegs- und Verdienstmöglichkeiten, so die FHM-Studiengangsleiterin für Hebammenwissenschaft.

An den Standorten der FHM in Hannover und Bielefeld gebe es nur einen männlichen Studenten der Hebammenwissenschaft. Und nach Schätzungen übten aktuell gerade einmal zwischen sechs und 30 Männer in Deutschland den Beruf aus.
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