Einkommen
Minister: Höherer Mindestlohn kann Bauern-Existenzen beenden
Ende der Woche soll es Klarheit geben über die künftige Höhe des Mindestlohns für Deutschland. Steigt der Wert, hat das Folgen für die Bauern, warnt der Agrarminister.
dpa
Di, 24. Jun 2025, 10:32 Uhr
Baden-Württemberg
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Stuttgart/Berlin (dpa/lsw) - Wenn am Freitag die künftige Höhe des Mindestlohns entschieden wird, stehen aus Sicht von Landesagrarminister Peter Hauk auch Bauern-Existenzen auf dem Spiel. Deshalb müsse für die Landwirtschaft eine Ausnahme gemacht werden, forderte der CDU-Minister.
Es dürfe der beratenden Kommission aus Arbeitgebern und Gewerkschaften nicht nur um betriebswirtschaftliche Erwägungen gehen, sagte Hauk. "Es geht vor allem darum, ob sich Landwirtschaft als Ganzes in unserem Land noch lohnt und auskömmlich betrieben werden kann."
Derzeit liegt der Mindestlohn bei 12,82 Euro pro Stunde. Die Arbeitgeber hatten vor gravierenden ökonomischen Folgen durch eine deutliche Mindestlohnerhöhung gewarnt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat sich hingegen auf die Forderung von 15,27 Euro je Stunde für 2026 festgelegt. Begründung: So würden EU-Vorgaben erfüllt, nach denen der Mindestlohn 60 Prozent des mittleren Einkommens eines Landes erreichen soll.
In ihrem Koalitionsvertrag verzichteten CDU, CSU und Sozialdemokraten auf eine Vorgabe, nennen aber den Betrag von 15 Euro.
Hauk kritisierte, die Lohnkosten seien in der Obst- und Gemüseproduktion bereits heute mit bis zu 60 Prozent der größte Kostenblock. Aus seiner Sicht muss bei den Beratungen auch unterschieden werden zwischen Beschäftigten, die dauerhaft in Deutschland leben und so mit ihrem Mindestlohn die gestiegenen Lebenshaltungskosten abdecken müssen - und Saisonarbeitskräften, die nur kurzfristig im Land arbeiten. "Das ist eine soziale Ungerechtigkeit", sagte Hauk.
© dpa-infocom, dpa:250624-930-709640/1