Oper
Nach 50 Jahren ein neuer "Rosenkavalier" in München – der Pandemie zum Trotz

Die alte Inszenierung von Otto Schenk war Legende – doch bald 50 Jahre alt. Nun hat die Bayerische Staatsoper einen neuen "Rosenkavalier", inszeniert von Barrie Kosky, instrumentiert von Eberhard Kloke.
Nur ein frommer Wunsch? Die Zeiger der Uhr einfach mal zurückdrehen, zurück in jenen Zustand, da man sie noch spürte: die Jugend. Barrie Kosky erhebt sich über sie, er und sein einmal mehr fabelhaft kreativer Bühnenbildner Rufus Didwiszus lassen die Uhr sich verselbstständigen in Hugo von Hofmannsthals und Richard Strauss’ einzigartiger Komödie für Musik "Der Rosenkavalier". Das immer wieder so tief berührende laute Nachdenken der Marschallin über die Unfassbarkeit der Zeit, es wird zum Leitmotiv dieser Neuinszenierung an der Bayerischen Staatsoper. Zum Auftakt des ersten Akts eine Standuhr, deren Zeiger erst rückwärtslaufen, deren Zifferblatt schließlich frei durch den Raum flottiert – wie heißt es bei Hofmannsthal doch: rieselt ... Im zweiten Akt ist es das Ticken eines ...