In Rheinland-Pfalz wurde ein kleines Dorf bei der Flüchtlingszuweisung übersehen – kein Zustand, sagten sich Bürger von Münster-Sarmsheim und nahmen welche auf.
Gerade mal einen Finger breit, dicker ist sein Roman nicht, der ihn hergeführt hat nach zwei Jahren Flucht. "Der Rand der Illusion", heißt das Buch. Es erzählt auf Arabisch, wie Syrien kaputtgeht, wie ein Land zerfällt, zerrieben zwischen Assads Diktatur und den Halsabschneidern des Kalifatstaats. Als er es schrieb, war es eine düstere Prophezeiung. Mit der Zeit wurde sie wahr. Er könne nicht zurück nach Syrien, sagte ihm sein Bruder kürzlich am Telefon, auf keinen Fall. Sein Buch habe ganz schön Wirbel gemacht. Wenn die einen ihn erwischten, würde er im Gefängnis landen, wenn die anderen ihn in die Finger bekämen, würden sie ihm den Kopf abhacken.
"Nun ja", sagt Doktor Yahya Ahmad, 47 Jahre alt, Kinderarzt aus Latakia in Syrien. Er will sich nicht beklagen. Der Kopf ist noch dran, ...