Wale schauen oder jagen?
Vor dem Rücktritt erhöhte Islands Regierung die Fangquote / Nun werden Interessen abgewogen
unseren Korrespondenten Hannes Gamillscheg

REYKJAVIK. Fischerei und Tourismus zählen zu den Wirtschaftszweigen, mit deren Hilfe sich Island aus der Krise retten will. Beim Walfang stehen die Interessen dieser beiden Branchen einander jedoch diametral gegenüber: Die Fischer wollen Wale jagen, der Fremdenverkehr macht mit "Whale watching"-Programmen Geld und fürchtet einen Boykott, wenn die Walfänger die Jagd wieder aufnehmen. Nun will die rot-grüne Regierung abwägen, welchen Interessen sie Vorrang geben soll.
Der auch für Fischerei zuständige Finanzminister Steingrimur Sigfusson bekam von seinem Vorgänger Einar Gudfinnsson ein Kuckucksei ins Nest gelegt: Am Tag vor dem Rücktritt des alten ...