Zischup-Interview

"Pastell und pink – jeder kombiniert wie er will!"

Beim J-Style ist alles erlaubt,solange es auffällt. Der Modetrend aus Japan hat auch in Freiburg Fans. Warum sie solche Outfits und einen japanischen Spitznamen tragen? Aliza Held und Victoria Gräser haben nachgefragt.  

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Schwarz, pink, Punkte, Streifen, Katzenohren: Der J-Style ist individuell.  | Foto: Privat
Schwarz, pink, Punkte, Streifen, Katzenohren: Der J-Style ist individuell. Foto: Privat
Am 6. November haben sich am Freiburger Hauptbahnhof mehr als 30 Jugendliche im J-Style getroffen. Dies ist ein Style, der aus Japan kommt. Deswegen auch das "J". Man versteht darunter sehr viel Unterschiedliches: Schwarz oder bunt, Hauptsache auffällig. Die Jugendlichen, die diesen Style tragen, sprechen sich nicht mit ihren echten Namen an, sondern verwenden Spitznamen aus Japan. Aliza Held und Victoria Gräser haben einige interviewt.

Zischup: Warum trefft ihr euch hier?

Kiko: Um neue Freunde zu finden und Freunde, die weiter weg wohnen, zu treffen. Und auch, um sich über Mangas und Animes zu unterhalten.

Zischup: Was sind Mangas und Animes?

Kiko: Das sind Comics und Zeichentrickfilme aus Japan.

Zischup: Warum seid ihr so geworden?

Kiko: Keine Ahnung, ich war früher Hip-Hopper, aber dann fand ich dieses ganze Japanzeugs viel cooler und so bin ich irgendwie in diesen Style reingerutscht.

Zischup: Was bedeutet es für euch in diesem Style aufzutreten?

Tsutsumi: Wir drücken damit unsere Gefühle aus. Es kommt sozusagen einfach aus mir raus.

Zischup: Fühlt ihr euch wohl in diesem Style?

Umi: Wenn man alleine so rumläuft und einen alle anglotzen, das mag ich nicht so. Und ich hasse es, wenn dann irgendwelche dummen Sprüche von Anderen kommen.

Zischup: Was habt ihr gegen den "normalen" Style?

Umi: Es ist langweilig! Ich habe nichts dagegen, wenn es einem gefällt, aber wenn man’s nur macht weil es alle so anziehen, dann ist es wie Gruppenzwang oder so. Und wenn sie dann noch versuchen, irgendwie am dünnsten zu sein, oder die schönsten Schuhe zu haben, dann bringt’s das auch nicht.

Zischup: Werdet ihr oft auffällig angeschaut oder sogar angesprochen?

Saku: Es kommen oft so Kommentare, wie "Was soll das sein!" oder "Ist denn schon Fasching?". Aber ich find’s eigentlich ganz lustig.

Zischup: Was wollt ihr später einmal werden?

Kashi: Ich will Animationsdesign studieren.

Kiko: Ich will Einzelhandelskauffrau werden, bei Müller oder so.

Zischup: Glaubt ihr, dass ihr noch länger diesen Style haben werdet?

Kashi: Ja! Noch ein Jahr oder länger.

Zischup: Was meint irh: Wo liegt die Altersgrenze, um solche Kleidung zu tragen?

Tsutsumi: Bei so etwa 30 bis 40 Jahre.

Zischup: Was sind eure Vorbilder?

Kiko: Diverse japanische Musiker.

Zischup: Was sagen eure Eltern und Geschwister zu eurem Aussehen?

Umi: Meine Mutter findet’s manchmal peinlich und so. Meine Schwester mag es, aber dann sagt meine Mutter, dass sie sowas noch nicht anhaben darf, weil ich sie dazu überrede.

Zischup: Und wie alt ist deine Schwester?

Umi: Sie ist jetzt zwälf.

Zischup: Was sagen eure Mitschüler und Lehrer zu eurem Aussehen?

Tsutsumi: Ich gehe meistens nicht ganz so in die Schule, aber manchmal kommen eben doofe Kommentare. Es gibt aber auch welche, die es gut finden. Meine Lehrer können Micky Mausohren nicht von Katzenohren unterscheiden! Die meisten mögen meine Röcke, und mein Mathelehrer hat mich auf meine pinken Schuhe angesprochen.

Zischup: Was macht euren Style aus?

Kiko: Es gibt wirklich viele Leute, die meinen, man könnte Pastell und knallige Farben nicht kombinieren, aber das geht schon. Ich meine, das macht bei uns jeder, wie er will.

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