Meinung
Pro & Contra: Bringt das Gendern des Online-Duden die Geschlechtergerechtigkeit voran?

Die Ärztin rückt neben den Arzt: Der Internet-Duden soll gendersensibler werden. Ein wichtiges Signal, meint BZ-Redakteur René Zipperlen. BZ-Redakteurin Bettina Schulte hält das für pure Symbolpolitik.
Pro: Der Duden schlägt in einer wichtigen Diskussion Pflöcke ein, denn Sprache ist immer auch eine Frage der Macht, meint René Zipperlen.
Es ist ein wichtiges Signal, dass der Duden Frauen sprachlich sichtbar machen will und bald neben alle männlichen Personenbezeichnungen und Berufe auch deren weibliche Form stellt: Wenn der angebliche Gralshüter der deutschen Sprache das tut, kann die Idee der geschlechtergerechten Sprache so verrückt nicht sein. Bis heute gilt unser generisches Maskulin als geschlechtsneutral: Es soll alle Geschlechter umfassen, auch wenn nur eines sichtbar wird. Und ja, darauf kann sich eine Gesellschaft einvernehmlich verständigen, aber machen wir uns nichts vor: Diese Grammatik wurde von einer Männergesellschaft entwickelt. Genau wie die ulkige Idee der Franzosen, dass eine Gruppe von egal wie vielen Frauen grammatikalisch sofort männlich wird, wenn sich auch nur ein Kerl zu ihnen gesellt. Sprache ist schließlich nicht nur Spiegel der Verhältnisse, ...
Es ist ein wichtiges Signal, dass der Duden Frauen sprachlich sichtbar machen will und bald neben alle männlichen Personenbezeichnungen und Berufe auch deren weibliche Form stellt: Wenn der angebliche Gralshüter der deutschen Sprache das tut, kann die Idee der geschlechtergerechten Sprache so verrückt nicht sein. Bis heute gilt unser generisches Maskulin als geschlechtsneutral: Es soll alle Geschlechter umfassen, auch wenn nur eines sichtbar wird. Und ja, darauf kann sich eine Gesellschaft einvernehmlich verständigen, aber machen wir uns nichts vor: Diese Grammatik wurde von einer Männergesellschaft entwickelt. Genau wie die ulkige Idee der Franzosen, dass eine Gruppe von egal wie vielen Frauen grammatikalisch sofort männlich wird, wenn sich auch nur ein Kerl zu ihnen gesellt. Sprache ist schließlich nicht nur Spiegel der Verhältnisse, ...