Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2015 II
Pumpernickel taucht unter
Von Katharina Rastetter, Klasse 4b, Markgrafenschule Emmendingen
Katharina Rastetter, Klasse 4b, Markgrafenschule & Emmendingen
Do, 9. Jul 2015, 11:31 Uhr
Schreibwettbewerb
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"Schau, Henni, da vorne ist schon das Drehkreuz", sage ich. "Au ja", sagt Henni und hüpft von einem Bein aufs andere. Ich zeige dem Bademeister meine Jahreskarte und schiebe Henni durchs Drehkreuz, und wir suchen uns eine Kabine. Henni hat einen neuen Badeanzug mit einer Schildkröte darauf. Sie hebt Pumpernickel hoch und tippt auf die Schildkröte auf ihrem Badeanzug: "Schau mal", sagt Henni zu Pumpernickel, aber der hebt noch nicht mal den Kopf. Ich ziehe auch schnell meinen Badeanzug an und los geht’s.
Henni will mit Pumpernickel natürlich gleich ins Babybecken. Henrietta setzt Pumpernickel ins Wasser und die beiden planschen fröhlich im Wasser herum. Ich hänge die Füße ins Wasser und blinzele in die Sonne. "Hallo", sagt da jemand. Ich zucke zusammen und drehe mich um. Da steht Lea, eine aus meiner Klasse. "Hallo", entgegne ich. "Ich wollte nur fragen, ob du später mit mir ins tiefe Becken gehst?", fragt Lea. "Vielleicht", sage ich und deute mit einer Kopfbewegung zu Henni und Pumpernickel. "Ach so", sagt Lea, "dann tschüss."
Plötzlich steht wie aus dem Boden gewachsen Henni vor mir. "Ich mag ein Eis", sagt Henni. "Na gut", ich gebe nach. Wir laufen zum Eisstand, so einen gibt es hier nämlich. Der Eisverkäufer heißt Tom. Er ist schon alt aber sehr nett. Ich sage: "Ich hätte gerne einen Eisbecher mit Schokoeis", und Henni sagt: "Ich will drei Kugeln Erdbeereis mit Sahne." "Was willst du?", fragt Tom. "Henni nimmt eine Kugel Erdbeereis", beeile ich mich zu sagen. Ich bezahle und laufe schnell davon. "Sei nie mehr so peinlich", zische ich Henni zu. Aber Henni sagt gar nichts. Sie schleckt nur ihr Eis.
Da kommt mir plötzlich ein Gedanke: "Wo ist Pumpernickel?" Ich erschrecke mich so unglaublich, dass ich total husten muss. Henni läuft zu den Schließfächern und hält ihre Polaroidkamera und zielt auf mich. Der Apparat spuckt sofort ein Foto aus. Ich reiße es Henni aus der Hand. Auf dem Foto sehe ich ziemlich bescheuert aus, aber das ist jetzt egal, wir müssen Pumpernickel suchen.
Ich renne mit Henni zum Babybecken, aber da ist weit und breit kein Tier, geschweige denn eine Schildkröte zu sehen. Wir suchen das ganze Schwimmbad ab. Nichts. Schließlich gebe ich auf. Traurig trotten wir in die Umkleidekabinen. Ich fühle mich so, als ob ein wichtiger Teil von mir fehlt, und was wird Mama dazu sagen?
Ich stoße die Tür auf, Henni rennt vor, stolpert und fällt unverhofft auf die Nase. Ich streiche ihr über den Kopf und such den Boden ab, um herauszufinden, über, was Henni gestolpert ist. Und da liegt eine kleine ängstliche Wasserschildkröte. "Pumpernickel", schreie ich und Henni macht einen Luftsprung. Wir ziehen uns an und laufen durchs Drehkreuz. Als wir todmüde zu Hause ankommen, sagt Mama: "Lasst und schnell Abendessen." Danach falle ich müde ins Bett und kuschle mich in meine warme Decke. Auf jeden Fall war das einer der aufregendsten Tage, die ich je erlebt habe. Und während ich noch nachdenke, fallen mir die Augen zu.
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