Nachruf
Rock-Ikone Tina Turner mit 83 Jahren gestorben

Als Tina Turners Karriere in den 70ern am Ende schien, begann sie erst richtig. Ein grandioses Comeback in den 80ern machte sie zu einer der erfolgreichsten Rocksängerinnen. Nun ist sie im Alter von 83 Jahren gestorben.
Tina Turners Vita liest sich nicht nur wie das Drehbuch für einen Hollywoodstreifen – weil es so turbulent war, wurde es 1993 auch verfilmt. Da war die Sängerin längst ein Weltstar mit Millionenhits und ausverkauften Tourneen, nachdem sie in den 1980ern ein nicht für möglich gehaltenes Comeback und den Sprung vom Soul in den Mainstream geschafft hatte.
Begonnen hat die Karriere der Frau, die als Anna Mae Bullock in Brownsville, Tennesse zur Welt kam, an der Seite von Ike Turner, den sie 1958 kennenlernt. Die beiden heiraten 1962. Die energetischen Shows der Soulrevue der beiden macht sie zu einem begehrten Liveact und zur Vorband der Rolling Stones. Als ihnen der Produzent Phil Spector und sein Songschreiberteam 1969 den monumentalen Hit "River Deep, Mountain High" bescheren, sind beiden auf dem Höhepunkt auf dem Zenit ihre Erfolgs.
Ike & Tina Turner - River Deep Mountain High (original 1966 promo, edited)
Von den hohen Gagen allerdings sieht die Künstlerin nichts und auf Tourneen steht sie mehr als einmal mit blauen Flecken und aufgesprungener Lippe auf der Bühne – ihr cholerischer Mann schlägt und demütigt sie. Ihr letzter gemeinsamer Erfolg ist 1973 "Nutbush City Limits", geschrieben von Tina Turner, ist eine Abrechnung mit der Spießermentalität ihrer Heimatstadt in Tennessee. Drei Jahre später flieht sie aus den Fängen des kokainsüchtigen Tyrannen.
Ihre Solokarriere allerdings kommt trotz eines grandiosen Auftritts als "Acid Queen" in der Verfilmung der Rockoper "Tommy" nicht auf Touren. Die ersten beiden Langspielplatten floppen. Turner ist ganz unten, muss sich mit drittklassigen Engagements über Wasser halten.
Tina Turner - Private Dancer (Official Music Video)
1983 wird die Coverfassung von Al Greens "Let’s Stay Together" in Europa zur Kenntnis genommen. Der Durchbruch als Solistin gelingt ein Jahr danach mit dem Album "Private Dancer". Die Single "What’s Love Got to Do With It" schafft auf Anhieb Platz 1 der Billboard Charts. Die 80er werden ihre beste Zeit. "Private Dancer", "I can’t stand the Rain", "We don’t need another Hero", der Song zum Film "Mad Max", oder ihr unverwechselbares "Simply the Best" katapultieren sie immer wieder ganz an die Spitze der Charts. Die meisten dieser Titel gehören bis heute zum Standardrepertoire der Mainstream-Radiosender überall auf der Welt.
Tina Turner - What's Love Got To Do With It (Official Music Video)
Die gerade einmal 1,63 Meter große Künstlerin kassiert für ihr Werk insgesamt acht Grammys und wird in die Ruhmeshalle der Rockmusik aufgenommen. Für ihren Tanzstil hingegen bekommt sie höchstens Anerkennung von Kollegen. Wer heute Mick Jagger auf der Bühne sieht, weiß, wessen Schritte der Rolling Stone kopiert hat.
Der Titeltrack zu dem James-Bond-Streifen "Golden Eye" wird ein letzter Hit für die große Dame des Rock. Nach 200 Millionen verkauften Tonträgern zieht sie sich zurück, heiratet den Musikproduzenten Erwin Bach und wird Schweizer Staatsbürgerin. Drei Wochen nach ihrer zweiten Hochzeit im Jahr 2013 erleidet sie einen Schlaganfall.
Und der nächste Schicksalsschlag folgt: Diagnose Darmkrebs. Dann versagen ihre Nieren. Die Öffentlichkeit erfährt erst aus ihrer Biografie, dass eine Niere ihres Mannes ihr Leben rettete. Aber sie kommt wieder auf die Beine und nimmt mit 79 Jahren an der Premiere ihres Musicals "Tina" teil. Am Mittwoch ist sie nun im Alter von 83 Jahren in ihrer Wahlheimat Zürich gestorben.
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Begonnen hat die Karriere der Frau, die als Anna Mae Bullock in Brownsville, Tennesse zur Welt kam, an der Seite von Ike Turner, den sie 1958 kennenlernt. Die beiden heiraten 1962. Die energetischen Shows der Soulrevue der beiden macht sie zu einem begehrten Liveact und zur Vorband der Rolling Stones. Als ihnen der Produzent Phil Spector und sein Songschreiberteam 1969 den monumentalen Hit "River Deep, Mountain High" bescheren, sind beiden auf dem Höhepunkt auf dem Zenit ihre Erfolgs.
Ike & Tina Turner - River Deep Mountain High (original 1966 promo, edited)
Von den hohen Gagen allerdings sieht die Künstlerin nichts und auf Tourneen steht sie mehr als einmal mit blauen Flecken und aufgesprungener Lippe auf der Bühne – ihr cholerischer Mann schlägt und demütigt sie. Ihr letzter gemeinsamer Erfolg ist 1973 "Nutbush City Limits", geschrieben von Tina Turner, ist eine Abrechnung mit der Spießermentalität ihrer Heimatstadt in Tennessee. Drei Jahre später flieht sie aus den Fängen des kokainsüchtigen Tyrannen.
Ihre Solokarriere allerdings kommt trotz eines grandiosen Auftritts als "Acid Queen" in der Verfilmung der Rockoper "Tommy" nicht auf Touren. Die ersten beiden Langspielplatten floppen. Turner ist ganz unten, muss sich mit drittklassigen Engagements über Wasser halten.
Tina Turner - Private Dancer (Official Music Video)
1983 wird die Coverfassung von Al Greens "Let’s Stay Together" in Europa zur Kenntnis genommen. Der Durchbruch als Solistin gelingt ein Jahr danach mit dem Album "Private Dancer". Die Single "What’s Love Got to Do With It" schafft auf Anhieb Platz 1 der Billboard Charts. Die 80er werden ihre beste Zeit. "Private Dancer", "I can’t stand the Rain", "We don’t need another Hero", der Song zum Film "Mad Max", oder ihr unverwechselbares "Simply the Best" katapultieren sie immer wieder ganz an die Spitze der Charts. Die meisten dieser Titel gehören bis heute zum Standardrepertoire der Mainstream-Radiosender überall auf der Welt.
Tina Turner - What's Love Got To Do With It (Official Music Video)
Die gerade einmal 1,63 Meter große Künstlerin kassiert für ihr Werk insgesamt acht Grammys und wird in die Ruhmeshalle der Rockmusik aufgenommen. Für ihren Tanzstil hingegen bekommt sie höchstens Anerkennung von Kollegen. Wer heute Mick Jagger auf der Bühne sieht, weiß, wessen Schritte der Rolling Stone kopiert hat.
Der Titeltrack zu dem James-Bond-Streifen "Golden Eye" wird ein letzter Hit für die große Dame des Rock. Nach 200 Millionen verkauften Tonträgern zieht sie sich zurück, heiratet den Musikproduzenten Erwin Bach und wird Schweizer Staatsbürgerin. Drei Wochen nach ihrer zweiten Hochzeit im Jahr 2013 erleidet sie einen Schlaganfall.
Und der nächste Schicksalsschlag folgt: Diagnose Darmkrebs. Dann versagen ihre Nieren. Die Öffentlichkeit erfährt erst aus ihrer Biografie, dass eine Niere ihres Mannes ihr Leben rettete. Aber sie kommt wieder auf die Beine und nimmt mit 79 Jahren an der Premiere ihres Musicals "Tina" teil. Am Mittwoch ist sie nun im Alter von 83 Jahren in ihrer Wahlheimat Zürich gestorben.
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