Industrie

Russland-Verdacht: Liebherr-Aerospace beurlaubt Mitarbeiter

Das Unternehmen will den Vorgang untersuchen. Solange darf der Betroffene erst einmal nicht arbeiten.  

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Gab es Kontakte des Mitarbeiters zu Russland? (Symbolbild)  | Foto: Annette Riedl/dpa
Gab es Kontakte des Mitarbeiters zu Russland? (Symbolbild) Foto: Annette Riedl/dpa

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.

Lindenberg (dpa) - Die auch auf dem Verteidigungssektor tätige Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH (Allgäu) hat einen Mitarbeiter beurlaubt, der im Verdacht steht, Kontakte zu russischen Institutionen zu unterhalten und der Reichsbürger-Szene nahezustehen. "Wir nehmen die Situation ernst und haben entsprechende interne Untersuchungen eingeleitet", teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. Der betreffende Mitarbeiter wurde für die Dauer der Untersuchung beurlaubt. Zuerst hatten die "Stuttgarter Zeitung"/"Stuttgarter Nachrichten" darüber berichtet. 

Keine geheimen Projekte

Die Liebherr-Aerospace Lindenberg GmbH entwickelt und fertigt nach eigenen Angaben integrierte Systeme für die Luftfahrtindustrie. Die Fahrwerksysteme, Flugsteuerungs- und Betätigungssysteme von Liebherr seien in Flugzeugen und Hubschraubern aller großen Hersteller im Einsatz.

Das Unternehmen, das zur Liebherr-Firmengruppe gehört, sei jedoch nicht an Projekten beteiligt, die der Geheimhaltung unterliegen. Eine Sicherheitsüberprüfung von Mitarbeitern sei deswegen auch nicht vorgesehen. Gleichwohl enthielten alle Arbeitsverträge eine Verschwiegenheitsverpflichtung. Ergänzend durchliefen alle Mitarbeitenden eine Schulung zum Umgang mit vertraulichen Daten. 

Kein Zugriff auf sicherheitsrelevante Daten

Liebherr habe in der vergangenen Woche im Rahmen einer Rechercheanfrage davon erfahren, dass ein Mitarbeiter Kontakte in russlandnahe Kreise pflegen und sich in der Reichsbürger-Szene engagieren soll. Der Mann sei 2011 als strategischer Einkäufer eingestellt worden und seit 2021 in der Kostenanalyse tätig. In beiden Funktionen habe er keinen Zugriff auf strategische oder sicherheitsrelevante Daten gehabt.

Der bayerische Verfassungsschutz wollte sich zu dem Fall mit Verweis auf die Persönlichkeitsrechte des Mannes nicht äußern. Die russische Botschaft in Berlin erklärte, sie führe öffentliche Veranstaltungen durch, die von Hunderten Menschen besucht würden. Die Botschaft sammele dabei aber keine personenbezogenen Daten ihrer Besucher.

© dpa‍-infocom, dpa:250812‍-930‍-901719/1

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