Ukraine-Krieg

Sanktionen führen selten zu Verhaltensänderungen

Stephen Gunson

Von Stephen Gunson (Gundelfingen)

Sa, 25. Februar 2023

Leserbriefe

Zu: "Das Recht auf Selbstverteidigung hat Grenzen", Interview von Sigrun Rehm mit Karen Hinrichs (Politik, 22. Februar)

Die Ansichten von Frau Karen Hinrichs sind interessant und hilfreich, aber ihr Schluss ist total unlogisch und für das Wohl der Ukrainer gefährlich.

Genau wie die Sanktionen bisher keine Wirkung auf die Aggression gezeigt haben, meint sie aber, dass das Angebot ihrer Rücknahme zu einem Besinnen von Wladimir Putin führen soll? Despoten in der ganzen Welt wie Baschar al-Assad und Kim Jong-un haben sich nie von Sanktionen beeindrucken lassen.

Die Sanktionen sind ethisch richtig, aber führen selten zu Verhaltensänderungen. Das Kollabieren der ukrainischen Verteidigung durch Entzug der Waffenhilfe würde zu der vollständigen Unterdrückung der Ukrainer auf unbestimmte Zeit führen.

Man sieht bei Berichten über Mariupol, was bei einer russischen Besetzung passiert. Viel mehr Menschen würden viel länger darunter leiden und die Russen wären ermuntert, über kurz oder lang weiter zu machen.
Stephen Gunson, Gundelfingen