"Schauspiel ist eine Einstiegsdroge"

BZ-INTERVIEW mit dem Intendanten Andreas Beck, der zur neuen Saison von Basel ans Residenztheater München wechselt.
Andreas Beck kam, sah und siegte: Innerhalb kürzester Zeit brachte er das Theater Basel im Schauspiel auf bestes Niveau und in die Schlagzeilen. Nach vier Jahren am Oberrhein zieht Beck weiter nach München, ans Residenztheater, wo er in seiner ersten Spielzeit auch etliche Produktionen aus Basel zeigen wird. Dort lässt er sich von seinem Team für seine letzte Spielzeit vertreten. Bettina Schulte unterhielt sich mit dem Schnellsprecher vor seinem endgültigen Umzug nach München.
Beck: Nun, eine Spielzeit steht noch aus, aber wir können über die vergangenen vier Jahre sprechen. Es gibt nirgendwo nur Positives. Doch bei aller kritischen Betrachtung darf man sagen: Das war schon ganz okay.
BZ: Hat es Sie überrascht, wie schnell Sie
hier Erfolg hatten? Die erste Einladung zum Theatertreffen kam nach der ersten Spielzeit. Ihr Haus ist fünfmal nach Berlin
gebeten worden. Mehr geht nicht.
Beck: Man kann den Erfolg nicht berechnen. Man kann alles sorgfältig aussuchen und zusammensetzen. Trotzdem braucht es das unbekannte vierte Element. Man mag es Glück nennen.
BZ: Das Glück hatte einen Namen: der Regisseur Simon Stone.
Beck: Nicht allein. Er war einer der Garanten. Sein Durchstarten ist mit diesem
Haus stark verbunden. Aber wir waren auch mit anderen Produktionen glückvoll. Der Erfolg ruht auf vielen Schultern.
BZ: Sie haben sehr verschiedene Regie-Charaktere um sich versammelt. Von Stone bis zum Italiener Antonio Latella.
Beck: Das Tolle an Latella ist, dass er durch und durch Italiener ist. Ich habe in Italien studiert, mir entspricht seine Art. Die Sänger haben das auch sehr geliebt. Das Publikum hat sich am Anfang schwergetan. Am Ende hat er mit den "Musketieren" die Herzen erobert.
BZ: Mit dem Musiktheater hatten Sie kaum Erfahrungen. Haben Sie dazugelernt?
Beck: Vorher war ich im wahrsten Sinn des Wortes ein ...