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Zisch-Schreibwettbewerb Frühjahr 2010

Schwimmen mit dem Walfisch

  • Jana Tenambergen

  • Mi, 30. Juni 2010, 09:46 Uhr
    Schreibwettbewerb

Jana Tenambergen, 10 Jahre, Klasse 4b der Hexentalschule Merzhausen

An einem sehr sonnigen Sonntagmorgen am Anfang der Sommerferien packte ich gut gelaunt und voller Vorfreude auf das Kommende meinen Koffer.
Zusammen mit meiner besten Freundin Carlotta standen mir nämlich vier herrliche, sorglose Ferienwochen am Meer bevor.

Mit uns sollte natürlich auch mein, zugegebenermaßen etwas außergewöhnliches, Haustier Regenwurm Rika mit von der Partie sein. Im kleinen windschiefen und sehr idyllisch am Strand gelegenen Ferienhäuschen angekommen, ging Carlotta sofort zur Strandbar, um sich ein großes Eis zu gönnen.

Ich hingegen beeilte mich, meine Schwimmsachen auszupacken und anzuziehen, um mich sogleich in die Fluten stürzen zu können. Ich bin nämlich eine leidenschaftliche Schwimmerin und Taucherin, die vom Wasser nie genug bekommen kann.

Nach den ersten, herrlich erfrischenden Schwimmzügen begann ich, nach Muscheln zu tauchen. Darüber vergaß ich, wie viel Zeit bereits vergangen war. Plötzlich hörte ich ein seltsames Geräusch, das sich anhörte wie ein ferner Gesang. Neugierig geworden schwamm ich darauf zu.

Auf einmal sah ich einen riesigen Walfisch auf mich zuschwimmen. Im ersten Moment fürchtete ich mich etwas, aber schnell fiel mir ein, dass Walfische friedliche Tiere sind. Zu meiner großen Überraschung tauchte neben dem riesigen Walfischkörper ein zweiter kleinerer auf, somit musste es sich um eine Walfischmutter mit ihrem Baby handeln. Der Gesang der Walfischmutter verzauberte mich und zog mich ganz in seinen Bann. Ich schwamm neben den beiden her und die Ruhe, die sie beim Schwimmen und Tauchen ausstrahlten, faszinierte mich.

Plötzlich bemerkte ich, dass die Walfischmutter und mit ihr das Walfischbaby eine falsche Richtung eingeschlagen hatten. Unglücklicherweise hatten sie die Orientierung verloren und steuerten dem Land zu. Was es für die Tiere bedeuten würde, wenn sie an Land strandeten, konnte ich mir wahrlich vorstellen. Dies musste ich auf alle Fälle verhindern, ich wusste nur nicht so recht, wie ich ihnen helfen konnte.Glücklicherweise kam mir dabei die Natur zu Hilfe.

Nachdem bei unserer Ankunft Ebbe gewesen war, kam nun allmählich die Flut. Die Mutter bemerkte dies und änderte von selbst ihre Schwimmrichtung, ins Meer zurück.Während ich also verzweifelt nach einer Lösung der drohenden Gefahr gesucht hatte, brachten die Gezeiten ganz von selbst die ersehnte Rettung.Nun bemerkte ich, dass meine Kräfte langsam schwanden. Ein kleines Stück begleitete ich die zwei faszinierenden Tiere noch auf ihrem Weg ins Meer zurück, dann verabschiedeten sich die beiden mit einem letzten Gesang von mir und fast schien es mir, als hörte ich daraus so etwas wie Wehmut. Etwas traurig über den Abschied, aber auch sehr dankbar über dieses einzigartige Erlebnis schwamm ich ans Ufer zurück, wo bereits meine Freundin Carlotta stand.

Sie hatte sich inzwischen Sorgen gemacht, da ich so lange weggeblieben war. Atemlos und freudestrahlend erzählte ich ihr sogleich die ganze Geschichte, die sie mir erst kaum glauben wollte.Da ich gleich am ersten Ferientag so etwas Außergewöhnliches erlebt hatte, wollte ich sofort meinen Eltern eine Postkarte schreiben. Schnell merkte ich aber, dass die ganze Geschichte nur in einem ausführlichen Brief Platz finden würde.

Und so kam es, dass ich es mir sogleich auf der Terrasse unseres Ferienhäuschens gemütlich machte, um von meinem faszinierenden Erlebnis mit einer Walfischmutter und ihrem Baby zu erzählen...

Ressort: Schreibwettbewerb

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