Handelskonflikt
Seltene Erden: Industrie warnt vor Abhängigkeit von China
Chinas Exportkontrollen treffen die deutsche Industrie. Sie warnt, dass Peking den Markt jedoch auch jederzeit fluten könnte. Auch das hätte negative Folgen.
dpa
Do, 3. Jul 2025, 10:10 Uhr
Wirtschaft
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Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Berlin/Peking (dpa) - Inmitten der weltweiten Handelskonflikte warnt die deutsche Industrie vor einer wachsenden Abhängigkeit von China bei kritischen Rohstoffen wie seltenen Erden. "Chinas Regierung hat erkannt, dass sie die Abhängigkeit Europas von seltenen Erden nutzen kann, um Zugeständnisse auf anderen Feldern zu erzwingen", sagte Stefan Steinicke, Rohstoffexperte beim Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Nachrichtenmagazin "Spiegel".
China verknappe die Ausfuhr seltener Erden so weit, dass es anderen Ländern schwerfalle, strategische Reserven aufzubauen. Zugleich sei Peking jedoch jederzeit in der Lage, die Weltmärkte wieder mit Rohstoffen zu fluten, um die Preise auf Talfahrt zu schicken.
Investitionen in eigene Förderung laut BDI riskant
Investitionen in den Ausbau der Förderung und Verarbeitung seien daher für westliche Unternehmen ein hohes Risiko. Der Aufbau der Kapazitäten, so der BDI-Vertreter, werde nicht ohne staatliche Hilfen möglich sein. Trotz bereits bestehender Förderung mache Deutschland bisher jedoch kaum Fortschritte.
Wegen Chinas Exportbeschränkungen auf seltene Erden geriet zuletzt die Industrie außerhalb der Volksrepublik deutlich unter Druck. Auch in Deutschland sorgen sich Unternehmen etwa in der Automobilbranche oder im Maschinenbau um den Nachschub der wichtigen Metalle, die etwa in Sensoren oder Elektromotoren verbaut werden.
Seltene Erde als Waffe im Handelsstreit
China rechtfertigte die Kontrollen damit, dass es sich bei den Rohstoffen um Güter für zivile, aber auch militärische Nutzung handle. Zwar waren die Maßnahmen vordergründig eine Reaktion auf den Handelsstreit mit den USA - sie gelten jedoch für alle Länder und treffen damit auch europäische Firmen.
Von Unternehmen war zu hören, dass das chinesische Handelsministerium lange brauche, um die Anträge zu bearbeiten - ohne Gewissheit auf eine Genehmigung. Sorgen vor möglichen Stillständen in den Fertigungen machten sich breit. Mehrfach betonte das Handelsministerium, dass es bereits Anträge etwa für Firmen in der EU genehmigt habe und den Prozess beschleunigen wolle.
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