Artenschutz
Seltener Käfer wird zum Problem am Baggersee-Parkplatz
Mit rund fünf Zentimetern Körperlänge ist der Heldbock die drittgrößte heimische Käferart. Doch wo er seine Spuren hinterlässt, droht bald auch Gefahr einstürzender Eichen. Das hat konkrete Folgen.
dpa
Di, 13. Mai 2025, 4:00 Uhr
Baden-Württemberg
Wir benötigen Ihre Zustimmung um BotTalk anzuzeigen
Unter Umständen sammelt BotTalk personenbezogene Daten für eigene Zwecke und verarbeitet diese in einem Land mit nach EU-Standards nicht ausreichenden Datenschutzniveau.
Durch Klick auf "Akzeptieren" geben Sie Ihre Einwilligung für die Datenübermittlung, die Sie jederzeit über Cookie-Einstellungen widerrufen können.
AkzeptierenMehr Informationen
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa).
Die BZ-Redaktion hat diese Meldung nicht redaktionell bearbeitet.
Linkenheim-Hochstetten (dpa/lsw) - Weil eine streng geschützte Käferart Eichen an einem Baggersee-Parkplatz zu Leibe rückt, steht die Gemeinde Linkenheim-Hochstetten im Landkreis Karlsruhe vor einem Problem. Einer der Bäume steht sehr zentral auf dem Gelände, droht aber infolge der Fraßschäden umzustürzen, wie der Umweltbeauftragte der Gemeinde, Peter Pramann, sagte.
Nur mit einer Ausnahmegenehmigung der oberen Naturschutzbehörde dürfte die Eiche gefällt werden, erklärte er. Sonst müsse die Verwaltung das Gelände rund um die Eiche sperren. Dann wären nach Pramanns Schätzung rund 30 bis 40 Parkplätze nicht mehr nutzbar. Selbst wenn man den Baum mit Stützen sichere, fehlten 10 bis 15 Parkplätze. Das träfe Baggersee-Besucher, aber auch die Kommune, die mit den Plätzen Geld verdient, um den See instand zu halten.
Markantes Insekt
Der mehr als fünf Zentimeter lange braunschwarze Heldbock (Cerambyx cerdo) mit ebenso auffallend langen Fühlern ist die drittgrößte heimische Käferart. Insbesondere seine Larven bohren über Jahre tiefe Gänge in den Stamm.
In der nördlichen Oberrheinebene von Mannheim bis Rastatt ist der Käfer laut Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg zwar verbreitet. Deutschlandweit jedoch gilt er nach Angaben des Bundesamts für Naturschutz als vom Aussterben bedroht. Daher ist die Art als streng geschützt eingestuft.
Fälle auch anderswo
In Karlsruhe, wo ebenfalls mehrere Eichen betroffen sind, musste eine Hundeauslauffläche gesperrt werden, weil Stadt und Regierungspräsidium Karlsruhe keine Stützkonstruktion für 28.000 Euro zahlten. Die Stadt schützt Heldbock und alte Eichen mit hohem Aufwand. Das Gartenbauamt trägt einer Sprecherin zufolge alle Kosten für die Pflege und Kontrollen der Eichen.
© dpa-infocom, dpa:250513-930-534901/1