Sie begleiten, wenn der Tod kommt

Bestatter unterstützen Angehörige im Todesfall, sie sind aber nicht nur Trauerbegleiter, sondern auch Dienstleister.  

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Eine Steinskulptur auf dem Alten Friedhof in Freiburg Foto: dpa

Für viele Menschen ist die Vorstellung, Tote anzufassen, richtig komisch. Für Bestatter ist das jedoch Alltag. Antonia Klee, Schülerin der Klasse 8 aus der Gemeinschaftsschule in Hohberg, hat mit der Bestatterin Petra Weilguny darüber gesprochen. Ihr gehört das Bestattungsinstitut Infinitas in Ortenberg.

Als Bestatter wird sowohl seelische als auch körperliche Kraft benötigt. Es geht darum, dass schwere Menschen in Särgen getragen werden müssen. Seelische Kraft heißt, belastbar zu sein, denn in diesem Beruf hat man viel mit traurigen Menschen zu tun, dies muss man aushalten können. Außerdem ist es wichtig, ein guter Zuhörer zu sein und man muss auch flexibel sein, denn die Arbeit ist nicht planbar, das heißt, man muss auch nachts aufstehen und arbeiten, denn zu jeder Zeit kann jemand sterben.

Es gibt viele verschiedene Bestattungsarten. In Deutschland sind nur manche erlaubt, im Ausland sind darüber hinaus noch andere Bestattungsformen möglich. Erdbestattungen sind fast überall zugelassen. Die verstorbene Person wird in einem Sarg unter der Erde beerdigt. Särge können bei uns auch bemalt werden. Dies nutzen oft Familien mit kleinen Kindern.
Dann gibt es noch Feuerbestattungen. Bei einer Feuerbestattung schiebt man den Verstorbenen im Sarg in einen speziellen Ofen. Sarg und Inhalt verbrennen zu Asche, und diese kommt dann in eine Urne.
Man kann auch noch die Seebestattung oder die Luftbestattung wählen. Bei einer Seebestattung wird die Asche ins Meer gestreut, es gibt dafür bestimmte Meere, und bei einer Luftbestattung fliegt man entweder mit einem Flugzeug, Hubschrauber oder Heißluftballon in die Höhe und verstreut die Asche von oben. In sogenannten Friedwäldern kann auch im Wald die Asche eines Verstorbenen verteilt werden. Es ist auch möglich, sie mit Anzuchterde zu vermischen und einen Baum im eigenen Garten zu pflanzen. Diese Bestattungsart nennt sich Lebensbaumbestattung.

Außerhalb Deutschlands gibt es noch andere Bestattungsformen wie zum Beispiel die Bergbestattung, die Wiesenbestattung, die Felsbestattung oder die Flussbestattung. Dann gibt es noch ganz besondere Bestattungen wie zum Beispiel eine Diamantenbestattung, bei der die Asche des Toten zu einem Diamanten weiterverarbeitet wird. Auch eine Möglichkeit – die Weltraumbestattung. Manche Menschen wollen auch nach ihrem Ableben eingefroren werden.

Für den Transport des Sarges gibt es ebenfalls verschiedene Möglichkeiten. Die häufigste Methode ist die Beförderung in einem Leichenwagen oder einem Leichenanhänger. Wenn jemand aber zum Beispiel ein großer Pferde- oder Motorradliebhaber war, kann man den Sarg auch mit einer Kutsche oder von einem Motorrad mit Anhänger abholen lassen.

Auch ein Bestatter hat einen Arbeitsplan. Wenn jemand gestorben ist, gibt es meist denselben Ablauf. Als Erstes kommt der Arzt und stellt den Tod fest. Erst danach kommt dann der Bestatter. Normalerweise wird der oder die Tote in eine Leichenhalle auf den Friedhof gebracht, wo die Familie Abschied nehmen kann. Aber die Familie hat auch das Recht, den Verstorbenen 36 Stunden zu Hause zu behalten, wo er oder sie aufgebahrt wird.

Wenn ein Mensch in der Klinik oder einem Heim verstorben ist, darf er vom Bestatter für diese 36 Stunden noch nach Hause geholt werden. Der Bestatter und die Familie vereinbaren einen Termin für ein Trauergespräch. In diesem Gespräch werden die weiteren Abläufe, die Kosten und die Organisation der Trauerfeier besprochen. Der Bestatter hat die Aufgabe, der Familie so viel Arbeit wie möglich abzunehmen. Wenn jemand aus dem Familienkreis des Bestatters gestorben ist, ist es natürlich genauso wie bei allen anderen Bestattungen auch: Man weiß zwar viel mehr über den Ablauf, aber man trauert genauso, wie andere um ihre Angehörigen trauern.

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