Los geht es am Freitag, 18. Juli, gleich mit einem Highlight: Fidelius Waldvogel ist mit seinem Programm „Land in Sicht“ unter freiem Himmel bei der Kandertalhalle zu erleben. Vor einigen Jahren war der Schauspieler und Kabarettist Martin Wangler, der die Kultfigur Fidelius verkörpert, schon einmal in Wollbach zu Gast - bei einer geschlossenen Veranstaltung. Nun, so Kommandant Thomas Sütterlin, können ihn alle Interessierten genießen. Er bringt seine beiden musikalischen Begleiter, die Waldvögel, mit. Mit urigem Wälderhumor geben die drei Geschichten und Anekdoten zum Besten und blicken hintersinnig - aber immer authentisch - auf die Weltlage. Einlass ist um 18 Uhr, das Programm startet um 19.30 Uhr. Bei regnerischer Witterung geht's in die Halle. Tickets gibt es donnerstags in der Ortsverwaltung, per Mail an [email protected] oder an der Abendkasse.
Der Samstag ist dann geladenen Gästen vorbehalten. Der Festakt mit internem Festabend steigt um 18.30 Uhr in der Kandertalhalle. Am Sonntag zieht die Feuerwehr Wollbach - unterstützt von bewirtenden Vereinen in der und rund um die Kandertalhalle dann alle Register: An den Festgottesdienst (10.30 Uhr) schließt sich das Frühschoppenkonzert des Musikvereins Wollbach an. Schauübungen unter dem Motto „Damals & Heute“ sollen verdeutlichen, wie früher der Feuerwehrdienst ausgesehen hat und welche Anforderungen heute erfüllt werden müssen. Die jungen Gäste werden von der Jugendwehr zu Spielen eingeladen, sie können basteln, Fahrzeuge inspizieren und vieles mehr rund um die Feuerwehr erleben. Kulinarisch kümmern sich die Feuerwehr-Festküche und die Kaffeestube des DRK Wollbach um Besucher. Für Durstige stehen Wein- und Bierbrunnen bereit.
Außerdem hat der Festausschuss, bestehend aus Kommandant Thomas Sütterlin, Stellvertreter Jens Probst, Kassierer Rainer Krey, Jugendwartin Miriam Scherer, Dominik Jakobi und Axel Reinacher, eine bebilderte Zeitreise zusammengestellt, auf der man in die Geschichte der Wollbacher Wehr eintauchen kann. Sie wird auch in einer Festschrift festgehalten, die beim Jubiläum erworben werden kann.
Eine Bürgerversammlung am Stephanstag 1925 bildete den offiziellen Auftakt zur Wollbacher Feuerwehrgeschichte. 109 Mann ließen sich damals für den freiwilligen Feuerwehrdienst gewinnen. Eine Löschmannschaft hat es aber schon zuvor gegeben. Ein Hydrantenwagen, der bis heute erhalten ist, stand zur Verfügung. Nach dem Krieg wurde 1952 die Neuaufstellung in die Wege geleitet. Stück für Stück wurde die Wehr in den Folgejahren infrastrukturell auf Vordermann gebracht. Doch erst mit der Anschaffung des ersten Löschfahrzeuges 1968, eines Ford Transit, hatten die Traktoren der Landwirte ausgedient. Der Ausbau des Rathauskellers zum Kameradschaftsraum, der Bau von Feuerwehr- und DRK-Garagen, Modernisierungen, Erweiterungen und Ausbauten nahmen die Kameraden immer wieder in Anspruch und zeigten, wie versiert sie als Bauhandwerker sind.
Heute stehe die Wollbacher Wehr mit 40 Aktiven (davon drei Frauen), neun Jungs und sechs Mädchen in der Jugendwehr sowie 17 Kamera- den in der Altersmannschaft personell gut da. Mit dem 2018 angeschafften Mannschaftstransporter - sowie dem Mittleren Löschfahrzeug, (Baujahr 2013) sei die Abteilung auch mit Fahrzeugen gut ausgestattet, sagt der Kommandant. Die Abteilung Wollbach unterhält seit 1987 eine eigene, florierende Jugendwehr, die in den Anfangsjahren Markus Sütterlin engagiert weiterentwickelte. 2007 übernahm sie Anne Zitzer (heute Schneider), die 2003 als erste Frau die Wollbacher Feuerwehruniform trug. 2022 gab sie das Amt an Miriam Scherer ab. Die Jugendwehr ist das wichtigste Nachwuchsreservoir der Wehr.
Die Wollbacher Wehrleute leisteten auch immer wieder Aufbauhilfe, indem sie ausgemusterte, aber noch intakte Fahrzeuge anderen Wehren zur Verfügung stellten. Zum Beispiel 1991 den alten Ford Transit den Kameraden im sächsischen Niederwinkel, zu denen man seither freundschaftliche Beziehungen unterhält. Weitere Partnerwehren befinden sich in Burnhaupt (Elsass) und Mengen (bei Freiburg).
Thomas Sütterlin und sein Stellvertreter Jens Probst stehen seit zehn Jahren an der Spitze der Wollbacher Blauröcke, die in Fritz Reinacher (Kommandant 1970 bis 1979 sowie 1988 bis 1989) auch einen Ehrenkommandanten sowie mit Friedrich Lindenmann (Kommandant 1990 bis 2004) und Markus Sütterlin (langjähriger Jugendwart und stellvertretender Kommandant) auch zwei Ehrenmitglieder hat.