Zwei Jubiläen: 100 Jahre Musikverein, 125 Jahre Feuerwehr Oberweier - beide Gruppierungen bereichern jede auf ihre Weise das dörfliche Geschehen.
Die einen, die Mitglieder der Feuerwehr, sorgen sich in erster Linie um die Sicherheit im Dorf, die anderen, die Musiker und Musikerinnen, geben den unterhaltsamen Takt vor. Da muss ein Blick in die Gründungszeiten, gestattet sein.
Fangen wir bei den Älteren an. Klar, jeder im Dorf hofft, dass die Feuerwehr so wenig Einsätze wir möglich im Jahresverlauf hat. Und dennoch - was wäre man ohne sie? Im Januar 1900 wurde die Feuerwehr gegründet; als erster Kommandant ist in den Annalen der damalige Bürgermeister Lorenz Haas aufgeführt, zahlreiche Männer erklärten ihre Mitgliedschaft.

Es war und ist wohl die Kameradschaft, die bei der Wehr immer wieder hervorgehoben wurde - groß war deshalb die Enttäuschung, als die Wehr 1936 per Regierungserlass aufgelöst wurde; noch am gleichen Tag gründete die Wehr sich neu mit Adolf Weschle als Kommandant. In den Kriegsjahren von 1939 bis 1944 wurden schließlich die ersten Frauen für den Brandschutz ausgebildet.
Nach den Kriegswirren begann der Neuaufbau der Wehr; im Juni 1984 konnte das neue Gerätehaus beim Bauhof eingeweiht werden. Nicht nur bei Gefahrenlage ist die Feuerwehr Oberweier, inzwischen eine Abteilung der Gesamtwehr Friesenheim, gefragt; regelmäßige Übungen sind unerlässlich, zudem sind die Mitglieder zur Sicherheit bei Veranstaltungen im Einsatz. Und auch kameradschaftliche Unternehmungen prägen das Leben der Feuerwehr im Ort.
In das Jahr 1924 fällt der erste Gedanke zur Gründung eines Musikvereins, am 18. Januar 1925 war es schließlich so weit: 87 Mitglieder erklärten ihre Mitgliedschaft bei der Gründungsversammlung. Heute zählt der Verein 200 Mitglieder, davon etwa 35 Aktive. Eine erste Hürde, die Beschaffung von Instrumenten, konnte nur mit einem Kredit bewältigt werden. Den ersten Auftritt hatte der Verein am Weißen Sonntag 1925, so erfährt man aus der Chronik.
Seit 1994 hat der MVO die Verantwortung auf fünf gleichberechtigte Geschäftsbereichsleiter verteilt. Seit über 40 Jahren führt Adam Kalbfuẞ inzwischen den Taktstock, das Repertoire ist vielseitig, umfasst volkstümliche Märsche ebenso wie moderne Blasmusik. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Jugendausbildung gelegt. Als anerkannter Kulturträger im Ort ist es für den Verein eine Selbstverständlichkeit die örtlichen Veranstaltungen musikalisch zu begleiten.
kk