Kaum ein Unternehmen kann die Geschichte der Motorisierung in seiner eigenen Firmenhistorie so lückenlos widerspiegeln wie der heutige Bosch Car Service Schwarzwälder an der Freiburger Straße 60 mitten in Haltingen. 1925, als Georg Schwarzwälder an der Kleinen Gass eine mechanische Werkstätte eröffnete, waren es noch Fahrräder und Anhänger, die das Hauptgeschäft bildeten. Schon drei Jahre später verlegte der Firmengründer die Werkstatt an die Freiburger Straße.
„Nach dem Krieg hat mein Vater, der auch Georg hieß, dort dann weitergemacht“, erzählt der langjährige Geschäftsführer und Gesellschafter Günter Schwarzwälder, der Enkel des Firmengründers. Schon früh erweiterten Mopeds die Produktpalette. „Groß gemacht hat uns die Modellpalette von Puch“, erzählt Günter Schwarzwälder. Aber auch Modelle anderer Hersteller wie Adler oder Zündapp bekam man„beim Schwarzwälder“
1974 wurde eine neue, große Werkstatt errichtet. Mit dieser erfüllte man dann die hohen technischen Standards, um noch im selben Jahr Service-Partner von Bosch zu werden. Schon zuvor boten Günter Schwarzwälder, der 1968 als Kfz-Elektriker und Kfz-Mechanikermeister ins Unternehmen eingetreten war, und sein Vater Autoreparaturen an. Mit Bosch im Rücken hatte man dann exklusiven Zugriff auf die Qualitätselektronik sowie alle Maschinen dieses Weltmarktführers.
Über das Netzwerk des Bosch-Konzerns, der alle Automobilhersteller der Welt beliefert, war auch der Zugriff auf Ersatzteile aller gängigen Marken gesichert. So ist der Bosch Car Service Schwarzwälder heute unabhängig von der Automarke Anlaufstelle in allen Fragen rund um die Fahrzeugtechnik, sie bietet Inspektions- und Diagnoseservice an sowie sämtliche Reparaturen nach Herstellervorgaben bis hin zur Instandsetzung nach einem Unfall. Prüfer des TÜV oder anderer Institute sind dreimal pro Woche vor Ort.
Man lebe das Qualitätsstreben, das Bosch auszeichne, vor Ort, sagt Günter Sigwart, der für seine Perfektion bekannt ist. Bei Audits und Werkstattests erzielt man regelmäßig Spitzenwerte, die an die 100 Prozent reichen. Sigwart begann hier 1973 seine Lehre zum Kfz-Elektriker, die er um den Systemtechniker erweiterte und mit dem Meisterbrief krönte. Er stieg als Mitgeschäftsführer ein und wurde 1999 auch Mitgesellschafter der 1983 gegründeten GmbH.
Sigwart kennt jede Schraube in den weitläufigen Werkstattbereichen, deren älteste Teile nach wie vor erhalten sind. Sie sind heute das Reich von Günter Schwarzwälder, der hier an alten historischen Mo-torrädern und seinen geliebten Haflingern arbeitet, den kleinen, wenigen Geländewagen des Herstellers Steyr-Puch. Auch in der Oldtimerszene genießt das Unternehmen einen ausgezeichneten Ruf.
Als sich Günter Schwarzwälder 2006 aus der Leitung zurückzog, führte Sigwart den Betrieb allein weiter, bevor er sich ab 2018 die Geschäftsführung mit Lydia Risto teilte. Auch sie ist in das Unternehmen hineingewachsen. 2020 übernahm die ehemalige Auszubildende die Hälfte der Geschäftsanteile und seit 2023 ist sie Alleingesellschafterin. Günter Sigwart trat im Mai nach 52 Jahren im Betrieb in den Ruhestand.
Für seine Nachfolgerin steht fest: „Der Bosch Car Service Schwarzwälder bleibt so familiär, wie er ist“. Eine Expansion strebt die Bürokauffrau mit großem technischen Knowhow nicht an.„Optimale Kundenbetreuung mit der Qualität von Bosch“ - dies bleibe die Leitlinie, sagt Risto, für die jeder und jede im siebenköpfigen Team „gleich wertvoll ist“.