Das Warten hat ein Ende am Wochenende ist es wieder so weit. Von Freitag, 19., bis Sonntag, 21. September, findet mit rekordverdächtigen 167 Fahrzeugen die 17. Eggberg-Klassik statt.
Bereits am Freitag präsentieren die Teilnehmer ab 14 Uhr ihre historischen Schätze auf dem Münsterplatz in Bad Säckingen. Dort werden die anwesenden Fahrzeuge auch bereits technisch abgenommen. Zuschauerinnen und Zuschauer haben hier die Möglichkeit, alte Renn- und Rallye-Legenden oder das eigene Traumauto hautnah zu betrachten bevor es am Samstag ab 10.30 Uhr und Sonntag ab 9.30 Uhr kompensiert klimaneutral zu den Wertungsläufen am Berg geht. Dort kann das Publikum die „tollen Kisten“ in Aktion bestaunen, hören und riechen.
Seit 112 Jahren ist der Hausberg von Bad Säckingen, der Eggberg, Austragungsort von Bergrennen. Die Strecke ist eine Herausforderung: rund fünf Kilometer mit 21 Kurven und Steigungen von bis zu elf Prozent zum Eggbergbecken. Bei dieser Strecke müssen die Fahrzeuge einen Höhenunterschied von325 Metern überwinden. In der Glanzzeit war der Eggberg der Austragungsort, um hier seine Technik und sein können zu präsentieren. Anfangs nur mit Hinterradbremsen, unsynchronisierten Getrieben, ohne Bremskraftverstärker, ohne ABS, ohne ESP, ohne Spurassistent, dafür mit schmalen Diagonalreifen mit weniger Grip als heute üblich. Die späteren Assistenten und Verbesserungen wären alle nicht möglich gewesen, wenn es diese Pioniere der Automobilgeschichte nicht gegeben hätte. Die späteren, großen Rennen fanden bereits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg statt.
Berühmte Rennfahrerlegenden waren am Start wie Hans Stuck, der hier mit seinem Cisitalia fuhr und später mit einem Auto Union oder Baron Alex von Falkenhausen mit seinem Eigenbau AFM-Rennwagen. Schorsch Meier scheuchte einen wörtlich wahrhaften Sportwagen Marke Veritas um die engen Kurven, Karl Kling, war ebenfalls mit einem Veritas unterwegs und errang 1947 mit seinem RS den Sieg. Petermax Müller gab sich mit seinem Stromlinienfahrzeug die Ehre. Weitere erfolgreiche Automarken am Eggberg waren Alfa Romeo, Bugatti, Maserati oder Porsche. Bis 1988 fanden so heute legendäre Rennen statt.
Seit 2005 finden in Anlehnung an diese großen Rennen von damals Gleichmäßigkeitsprüfungen für historische Fahrzeuge statt. Hier geht es nicht darum, Rekorde zu erzielen, sondern eine Fahrzeit möglichst genau zu treffen, was jedem Teilnehmerfahrzeug unabhängig von dessen Fahrleistungen die gleichen Chancen auf einen Sieg einräumt. Dabei kann man wohlgeformtes Blech, alte Motorenklänge und Gerüche hautnah erleben und sich in längst vergangene Tage zurückversetzen lassen. Im Fahrerlager besteht die Möglichkeit, die Fahrzeuge zu besichtigen und auch mit den Fahrern das eine oder andere Benzingespräch zu führen. Die große Siegerehrung findet um 18 Uhr im Schlosspark statt.
Der Eintritt kostet am Samstag 8, am Sonntag 10 Euro. Kinder bis 15 Jahre haben freien Eintritt. Infos: www.eggberg-klassik.de