Am kommenden Freitag findet zum neunzehnten Mal der Seelbacher Schwarzwald-Sonnwendlauf statt. Ein sportliches Dorffest für Hobby- und Spitzenläufer, Kinder und Senioren – und auch für die Zuschauer.

Mitgründer und Organisator Thomas May betont, dass die Atmosphäre einen Großteil der Attraktivität des Seelbacher Sonnwendlaufs ausmacht. „Das ganze Dorf macht mit, entlang der Strecke feuert Publikum die Läuferinnen und Läufer an, und auch der Letzte wird beim Zieleinlauf noch bejubelt“. Natürlich trage es mit zum Renommee des Laufs bei, dass auch Topläufer wie Omar Tareq aus Freiburg und Simon Stützel aus Karlsruhe nun zum zweiten Mal dabei sind. Bei den Frauen gilt Melina Wolf aus Karlsruhe als Topfavoritin.
Mindestens genauso wichtig findet der Seelbacher Sport- und Allgemeinmediziner aber, dass Freundeskreise, Familien, Schulen und Vereine an den verschiedenen Läufen teilnehmen. „Das war Christian Eberts und meine Ursprungsidee, als wir den Lauf vor fast zwanzig Jahren gestartet haben“, berichtet May, der in Mehrfachfunktion mit dem Seelbacher Sonnwendlauf verbunden ist. Zum einen als Organisator, dann als Arzt vor Ort – der glücklicherweise nur selten gebraucht wird und als Läufer. „Wir haben im TV Seelbach ja gar keine Laufgruppe, das ist schon etwas Besonderes, dass ausgerechnet ein vor allem auf Handball- und Freizeitsport fokussierter Verein ein solches Laufevent durchführt.“
Vielleicht ist diese Kombination aber auch der Kern des Erfolgsrezepts. Denn Alltagsläufer gibt es in jedem Sportverein und individuelle Läufer oder Laufgruppen in jedem Dorf. Genau diese bilden beim Sonnwendlauf die größte Gruppe der Teilnehmenden, die es aber genau wie die Spitzensportler zu schätzen wissen, dass alles so professionell organisiert ist. Streckenführung, Zeiterfassung, Trikots, Versorgung an der Strecke und Vieles mehr wird zusammen mit vielen Vereinen und Einzelpersonen auf die Beine gestellt. Die sekundengenau erfassten Ergebnisse sind schon kurz nach dem Lauf online einsehbar. All das sei nur mit Sponsoren und durch die Mitwirkung des Bauhofs, dem DRK Seelbach und der Feuerwehr Seelbach möglich, betont May. „Wir haben 250 Ehrenamtliche, die bei der Durchführung mithelfen.“ Unter anderem sorgen der Seelbacher und der Wittelbacher Musikverein an der Strecke für Stimmung, andere Vereine bewirten am anschließenden Dorfhock. „Sogar die katholische Pfarrgemeinde beteiligt sich, indem die Damen und Herren die Gepäckaufbewahrung in der Halle übernehmen“. Das Motto „Dabeisein ist alles.“ gilt hier offensichtlich nicht nur für die Läuferinnen und Läufer.
ej