FREIBURG. Nach dem Bekanntwerden von Details eines 800-Seiten-Berichts über systematisches Doping im Westen Deutschlands wächst der Druck, die Erkenntnisse der Forschergruppe an der Berliner Humboldt-Universität umgehend zu veröffentlichen. Bundesinnenministerium und Deutscher Olympischer Sportbund hatten sich lange dagegen gesträubt. Der Bericht beschreibt Doping im Staatsauftrag mit öffentlichen Geldern seit 1970. Maßgeblich beteiligt: die Freiburger Sportmedizin.
Doping mit Wachstumshormonen, das damals noch Leichen entnommen werden musste; Tests mit Hundeherzen; Dopingversuche selbst an Minderjährigen: Für die Freiburger Sportmedizin kommt es in diesen Tagen wieder knüppeldick. Am vergangenen Dienstag zitierten die Main-Post und die Märkische Oderzeitung aus Akten, die im Koblenzer Bundesarchiv geschlummert hatten und ausnahmsweise noch nicht vernichtet worden waren. Am Samstag legte dann die Süddeutsche Zeitung nach. Sie veröffentlichte Inhalte des 800-Seiten-Berichts, den eine Berliner Forschergruppe um Professor Giselher Spitzer in vierjähriger Arbeit erstellt hatte. Die renommierten Sporthistoriker – auch der Wissenschaftsjournalist Erik Eggers gehört zu ihnen – erzählen in ihrem Bericht eine Geschichte, die in vielen Zügen an das systematische Zwangsdoping in der ehemaligen DDR erinnert. Danach wurde auch im Westen mit ...