Verschlusssache Doping West
Der 800-Seiten-Bericht einer Berliner Forschergruppe soll systematische Manipulationen bis 1989 belegen. Wer wusste Bescheid?.

FREIBURG. Nach dem Bekanntwerden von Details eines 800-Seiten-Berichts über systematisches Doping im Westen Deutschlands wächst der Druck, die Erkenntnisse der Forschergruppe an der Berliner Humboldt-Universität umgehend zu veröffentlichen. Bundesinnenministerium und Deutscher Olympischer Sportbund hatten sich lange dagegen gesträubt. Der Bericht beschreibt Doping im Staatsauftrag mit öffentlichen Geldern seit 1970. Maßgeblich beteiligt: die Freiburger Sportmedizin.
Doping mit Wachstumshormonen, das damals noch Leichen entnommen werden musste; Tests mit Hundeherzen; Dopingversuche selbst an Minderjährigen: Für die Freiburger Sportmedizin kommt es in diesen Tagen wieder knüppeldick. Am vergangenen Dienstag zitierten die Main-Post und die Märkische Oderzeitung aus Akten, die im Koblenzer Bundesarchiv geschlummert hatten und ausnahmsweise noch nicht vernichtet worden waren. Am Samstag legte dann die Süddeutsche Zeitung nach. Sie ...